Blickpunkt:Film

Kino

Im Grundsatz sind [Ag Dok](/company/ag-dok-arbeitsgemeinschaft-dokumentarfilm), [Deutsche Filmakademie](/company/deutsche-filmakademie-ev), Produzent:Innenverband und [Produktionsallianz](/company/allianz-deutscher-produzenten-film-und-fernsehen) mit den Vorschlägen der [BKM](/company/dieder-beauftragte-der-bundesregierung-fuer-kultur-und-medien) zufrieden mit dem Vorschlag der BKM, die Talentförderung beim Kuratorium junger Film zu zentralisieren. Für die Details der Richtlinie machen sie zahlreiche Verbesserungsvorschläge. 

Sie wünschen sich zunächst, dass die Ziele der Talentförderung klarer formuliert werden und schlagen folgende Formulierung als Ergänzung § 1.1.1. Satz 2 des Richtlinienentwurfs vor: „Sie soll zur Vielfalt der Filmkultur, zur Innovation und Steigerung der künstlerisch-kreativen Qualität sowie der Marktpluralität der deutschen Filmwirtschaft beitragen.“

Präzisiert werden soll, dass das Kuratorium vor allem eine Anschubfinanzierung leiste. Die Beantragung von Mitteln für die Produktionsförderung der BKM solle auch für den Nachwuchs möglich sein, wenn Zusagen regionaler Förderinstitutionen und anderer Finanzierungspartner vorgelegt werden können. 

Der Einfluss der Regionalförderungen auf die Entscheidungen sollte aber zurückgedrängt werden, so die Verbände. Sie sollten künftig keine Vertreter in den Auswahlausschuss entsenden können. Außerdem solle es eine klare Trennung, zwischen Bundes- und Länderebene geben. Doppelmitgliedschaften sollten vermieden werden.  

Angemahnt wird auch, dass das Gremium viermal im Jahr zusammentreten sollte, um eine schnelle Bearbeitung der Anträge zu gewährleisten. Im Entwurf ist nur eine Sitzung im Jahr vorgesehen. Um die Kontinuität der Arbeit und Beschlussfähigkeit des Gremiums zu sichern, solle für jedes ordentliche Mitglied ein Stellvertreter bestimmt werden. 

Ein besonderes Augenmerk legen die Verbände auf die praxisnahe Berücksichtigung der Besonderheiten des Starts ins Berufsleben. Die Verwaltungsgebühr von 2 % müsse generell entfallen, die Projektentwicklungsförderung sollte in einen nicht rückzahlbaren Zuschuss umgewandelt werden. 

Ein Eigenanteil des/der antragstellenden Produzierenden in der Projektförderung sei nicht zu erbringen. Alternativ sollten die 5 % geforderte Mittel am Budget durch Eigenleistungen oder über andere Wege erbracht werden können. Ausgezahlt werden sollten die bewilligten Mittel dann in folgender Staffelung: 75 % bei Drehbeginn, 15 % bei Rohschnitt und 10 % nach erfolgter Schlusskostenprüfung. 

Für die Produktionsbudgets der Nachwuchsfilme sollte auf eine Obergrenze verzichtet werden. Der Entwurf sieht 1,5 bis zwei Millionen Euro vor. Mit dieser Limitierung bestehe die Gefahr, so die Vier, dass die jungen Filmschaffenden bereits in der Stoffentwicklung eine Schere im Kopf hätten und ihren Ideen keinen freien Lauf lassen. 

Zudem sollte es möglich sein, dass ein abgelehnter Antrag für die Stoffentwicklung überarbeitet und erneut eingereicht werden kann. Die Entwicklungsförderung sei besser aufgestellt, so das Quartett, wenn sie in die zwei Bereiche Ideenförderung bis zur Drehbuchvorstufe oder Konzept und Drehbuchförderung aufgeteilt werde. 

Um die soziale Chancengleichheit unter den Studierenden zu verstärken, und sie auch zur Produktion von Kurz- und mittellangen Filmen zum Abschluss zu ermutigen, wird eine Änderung in der Zählung von Erst- und Zweitfilmen vorgeschlagen: „Sollten programmfüllende Hochschulfilme eine Auswertung in Kino, TV, Streaming und/oder Filmfestivals erfahren haben, sind sie in der Projektzählung der ersten beiden programmfüllenden Filme zu berücksichtigen.“

Nicht zuletzt bitten die vier Verbände, auch die Auswertung der Filme nicht zu vergessen. Immer wieder sei eine gezielte Verleihförderung für Talentfilme von der BKM in Aussicht gestellt worden. Sie fehlt im Entwurf. 


So könnte die deutsche Talentförderung beim Kuratorium Deutscher Film aussehen

So könnte die deutsche Talentförderung aussehen

Im Fokus: Die Bedeutung als Anschubfinanzierung, klare Trennung zwischen Bundes- und Landesebene, praxisnahe schnelle Bearbeitung und soziale Gerechtigkeit