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Finale in Venedig

Der Goldene Löwe geht an Pedro Almodóvar

Spaniens Meisterregisseur wurde am gestrigen Abend für seinen Kritikerliebling „The Room Next Door“ mit dem Hauptpreis der 81. Ausgabe der Mostra in Venedig ausgezeichnet. Nicole Kidman wurde als beste Schauspielerin prämiert, Brady Corbet für die beste Regie. Die Jury unter dem Vorsitz von Isabelle Huppert würdigte auch drei (weitere) Filme von Regisseurinnen.

Heike Angermaier08.09.2024 06:35
Pedro Almodóvar mit dem Goldenen Löwen 2024
Pedro Almodóvar La Biennale di Venezia

Pedro AlmodóvarsThe Room Next Door“, ein Drama um eine krebskranke Frau, die ihren Todeszeitpunkt selbst bestimmen will, wurde mit dem Hauptpreis, dem Goldenen Löwen für den besten Film, beim gestern Abend zu Ende gegangenen 81. Filmfestival in Venedig, ausgezeichnet. Es ist der erste Hauptpreis bei einem A-Festival für den vielfach prämierten Filmemacher - und auch ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk. Er feiert in wenigen Tagen 75. Geburtstag. Nicole Kidman wurde als beste Schauspielerin prämiert für ihre Hauptrolle im erotischen Thriller/Drama-Mix „Babygirl“ als Frau, die sich von einem Praktikanten verführen lässt. Mit dem Silbernen Löwen, dem Preis der Jury, ausgezeichnet wurde Maura Delpero für ihr hochgelobtes, authentisch anmutendes historisches Drama „Vermiglio“ um eine Bergbauernfamilie. Als bester Regisseur mit einem Silbernen Löwen geehrt wurde der ehemalige Schauspieler Brady Corbet für sein dreieinhalbstündiges vielschichtiges Drama „The Brutalist“ um einen Architekten und Einwanderer. Die britische Produktion erhielt außerdem gleich mehrere Nennungen bei den unabhängig vom Festival vergebenen Preisen. Als bester Schauspieler gewürdigt wurde Frankreichs Star Vincent Lindon im Drama der Schwestern Delphine Coulin und Muriel Coulin, „Jouer avec le feu“, in dem er einen Vater spielt, dessen Sohn in rechtsradikale Kreise gerät und schließlich wegen Mord im Gefängnis landet. Für ihr Drehbuch ausgezeichnet wurden Murilo Hauser und Heitor Lorega für das ungemein bewegende Drama um die Familie eines Opfers des brasilianischen Regimes „Ainda esta aqui“ von Walter Salles. Der Spezialpreis der Jury ging an das Drama um eine Ärztin, die heimlich Schwangerschaftsabbrüche durchführt, „April“, der georgischen Filmemacherin Dea Kulumbegashvili. Zum besten Nachwuchsschauspieler wurde Paul Kircher im epischen und bemerkenswerten Coming-of-Age-Drama nach Romanvorlage „Leurs enfants après eux“ der 32 Jahre jungen Zwillingsbrüder Ludovic Boukherma und Zoran Boukherma gewürdigt.

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