Blickpunkt:Film

Kino

**Lieber Moritz Binder, wie war die Premiere von „September 5“ auf der 81. Mostra di Venezia?**

Wir waren natürlich sehr happy. Besonders hat uns die deutsche und die internationale Berichterstattung gefreut. John Palmer, unser US-Produzent, zeigte uns direkt nach der Premiere Artikel, die in den USA erschienen sind. Sie waren alle sehr positiv. Die Premiere, den roten Teppich und die Biennale in Venedig habe ich als überwältigend empfunden. Ein Teil der Filmemacher ist weiter geflogen nach Telluride. Auch auf dem Filmfest Zürich werden wir sein. 

**Wie haben Sie den Startschuss für den Film in Venedig erlebt?**

Es ist wirklich atemberaubend, wie sehr ein Film wahrgenommen wird, wie viel er besprochen wird, wenn er in Venedig läuft. Das ist wie ein Katapult. Besonders gefreut haben mich auch die Fragen, die zum Film gestellt worden sind, weil man als Autor gesehen hat, dass das genau die Denkanstöße waren, die wir mit „September 5“ setzen wollten.

**Welche Filme waren für Sie in Venedig besonders interessant?**

Ich war sehr gespannt darauf, wie Alfonso Cuarón eine Serie realisiert: „Disclaimer“. Sehr interessant fand ich auch Pedro Almodóvars ersten englischsprachigen Film „Room next Door“. 

**Mit welchem der Filmemacher in Venedig würden Sie sich gerne noch austauschen?**

Als ich gehört habe, dass Kevin Macdonald da ist, der auch den Dokumentarfilm „One Day in September“ gemacht hat, wollte ich ihn sehr gerne treffen, um ihm für diesen Film zu danken. Leider kam es dazu nicht, weil ich abreisen musste. Er hat mich schon während ich Dokumentarfilm an der HFF studierte, fasziniert. Sein Film war für uns einer der Startschüsse und eine große Motivation, das Projekt anzugehen. Ich habe den Film während der Recherche unzählige Male gesehen. Jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf seinen Film über Yoko Ono und John Lennon, „One to One: John & Yoko“, der hier in Venedig Weltpremiere feiert. 

**Was kommt nach der Biennale?** 

Ich schreibe gerade mit meiner Frau Johanna Thalmann den Ausstiegs-Tatort der Münchner Kommissare für den BR und die Neuesuper. Mit dem Arbeitstitel „Unvergänglich“. Das ist eine  sehr große Ehre. Außerdem arbeite ich mit Johanna an ihrem Debütfilm „She Chef“ und mit Alireza Golafshan an seinem nächsten Kinofilm.  Mit der Trima Film entwickle ich gemeinsam mit Berthold Wahjudi und Pia Hellenthal eine Bankräubergeschichte basierend auf wahren Begebenheiten für die große Leinwand.



"September 5" -Autor Moritz Binder zu Venedig: „Das ist wie ein Katapult“