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Regisseur [James Gunn](/person/james-gunn_6) bereitet dem Superhelden-Stoff schlechthin einen bunten, optimistischen und gutgelaunten Neustart.	

Wer weiß, vielleicht sind die dunklen Tage im Superhelden-Kino endgültig gezählt. Zumindest könnte man das meinen, wenn man sich als Kinozuschauer in James Gunns Auftakt zur Runderneuerung des DC-Universums und seinem Auftaktfilm „[Superman](/movie/untitled-dc-event-film_6)“ wiederfindet. Beim Regisseur der „Guardians of the Galaxy“ und „Suicide Squad“ darf der „Mann aus Stahl“ endlich wieder der gewissenhafte und strahlende amerikanische Held sein, den Zack Snyder in seinen bleischweren und zappendusteren CGI-Gewittern verwarf. 

Schon von der ersten Szene an ist klar, dies ist ein Superman, in dem ganz wie einst im Richard Donner-Film von 1978 wieder gelacht werden darf. Dabei steht es anfangs gar nicht mal gut um unseren Helden, gespielt vom übermenschentauglichen [David Corenswet](/person/david-corenswet). Superman hat nämlich das erste Mal in seinem Leben so richtig Dresche bekommen und liegt blutend und geschlagen im Schnee nahe seinem antarktischen Zuhause. Was für ein Auftakt! Zum Glück aber hat Superman 2025 einen kleinen treuen Begleiter an seiner Seite – das nicht minder heldenhafte Hündchen Krypto. Der verbissene Terrier mit schneeweißem Fell schleift sein Herrchen aus eigener Kraft zurück in die ikonische Nordpol-Höhle, wo der letzte Sohn vom Planeten Krypton erst einmal regenerieren darf, bevor es erneut ins Special-Effects-reiche Gefecht geht. 

James Gunn, der gemeinsam mit Produzent Peter Safran seit 2022 die Warner-Tochter DC Studios leitet, lässt mit „Superman“ eine optimistische, gut gelaunte und visuell erfrischend lichte Vision Einzug ins Superheldenkino halten. Böse Zungen fanden Superman im Vergleich zu cooleren (Anti)Helden immer schon einen Spießer. James Gunn, der auch das Drehbuch lieferte, sieht im Man of Steel aber den genau richtigen Helden, um in unseren polarisierten und unübersichtlichen Zeiten Orientierung im Chaos zu stiften - ohne überschießendes Pathos dafür mit einer Schippe Selbstironie.

Für ein einigermaßen realistisches Selbstbild des Helden sorgt auch Supermans Love Interest Lois Lane ([Rachel Brosnahan](/person/rachel-brosnahan)), die entschieden interveniert, wenn das Ego ihres Dating-Partners droht zu groß zu werden. Anders als in vorherigen Inszenierungen ist sie, was die wahre Identität ihres Lovers angeht, nicht einfach mit einer falschen Brille hinters Licht zu führen. Lois und Clark, so das Alter Ego des Helden, sind beide Asse in ihrem Journalistenjob. Zu berichten haben die beiden viel. Denn die Weltlage ist konfliktträchtig und mies. Und Schurken wie der hochintelligente Unternehmer Lex Luthor (Nicholas Hoult) setzen – neben Selbstbereicherung – alles daran, die einst geteilte Wirklichkeit, durch Zersplitterung des Raum-Zeit-Gefüges zu zerstören. 

Gunns Superman ist auch ein Kommentar auf unsere von Social Media allzu kirre gewordene Gegenwart, ist über einfache politische Parteinahme jedoch erhaben. Der außerirdische Held darf wieder ein großer Menschenfreund sein. Und dem charismatischen Darsteller David Corenswet nimmt man den humanistischen Übermenschen allzu gerne ab. Zwischen ihm und Rachel Brosnahan stimmt die romantische Chemie und die Schützenhilfe von Hündchen Krypto und der „Justice Gang“, einem Trupp angeheuerter Superhelden macht Lust auf mehr. Produktionsdesignerin Beth Mickle sorgt mit ihren bunten, primärfarbenen Designs für einen zeitlosen Look und John Murphy und David Fleming variieren die klanglich imposanten Motive von John Williams effektvoll, dezent und stimmig. Ein gelungener Auftakt für die DC Studios unter dem Kreativchef James Gunn. 



REVIEW KINO: „Superman“ von James Gunn