Todd Haynes wird mit Carosse d'Or geehrt
Bei der Quinzaine wird Todd Haynes, der zuletzt der Jury der Berlinale vorstand, mit dem Ehrenpreis der Französischen Filmregiegilde, der Carosse d'Or, ausgezeichnet. Die Jury betont die Bedeutung von Haynes für die Repräsentation von sozialen Randgruppen.
Todd Haynes setzt seinen Besuch bei den großen Filmfestivals Europas fort. Im Februar war der Regisseur und Melodram-Experte noch zu Besuch bei der Berlinale, bei der er als Jurypräsident den Goldenen Bären an Dag Johan Haugerud vergab. In Cannes wird nun ihm ein Preis überreicht. Bei der Eröffnung der Quinzaine am 14. Mai wird Haynes die Carosse d'Or verliehen.
Die Französische Filmregiegilde SRF lobt in einer Pressemitteilung Haynes entscheidenden Beitrag, soziale Ränder in einer empathischen Weise auf der Leinwand zu zeigen: „Von "Superstar: The Karen Carpenter Story" bis hin zu "Safe", "Velvet Goldmine", "Carol" und "May December" sind Ihre Filme von einem großen Vertrauen in die experimentellen und erzählerischen Möglichkeiten des Kinos durchdrungen. Ihr Genie besteht darin, uns in einem einzigen Zug zu bewegen und zu fesseln, indem Sie formale Virtuosität mit unendlicher Empathie und Zärtlichkeit verbinden. Ihre Filme sind ein Zufluchtsort für jeden, der weiß, welchen Preis er für seine Gefühle und sein Anderssein bezahlt hat. Sie rütteln unermüdlich an den Normen und Strukturen der filmischen Darstellung, um unsere sozialen, rassischen und geschlechtsspezifischen Repräsentationen besser zu hinterfragen; als ob alle Liebe und Gewalt der Welt in Ihrem Kino zusammenkämen, um uns in einer Flut von Emotionen mitzureißen.“
Die Carosse d'Or ist ein Preis von Regisseuren für Regisseure. Die SRF will vor allem filmische Wagnisse belohnen. Zu den vorherigen Gewinnern der Carosse d'Or gehören Werner Herzog, Agnes Varda, Nuri Bilge Ceylan und Martin Scorsese.