Blickpunkt:Film

Bereits zum zehnten Mal richteten [Ziegler Film](/company/ziegler-film) und [Graf Film](/company/graf-film) die Semi-Final Round of Judging der International Emmy® Awards in Berlin aus. Regina Ziegler ist Ausrichter der Veranstaltung Zum dritten Mal maßgeblich unterstützt von [Amazon Prime Video](/company/amazon-prime-video) sowie vielen anderen Partnern, wie dem [ZDF](/company/zdf-zweites-deutsches-fernsehen). Die Veranstaltung ist Teil des weltweiten Auswahlverfahrens der Academy und bietet auch der deutschen Branche Gelegenheit, sich international zu vernetzen und ein Zeichen für die Qualität heimischer Produktionen zu setzen. [Klaus Graf](/person/klaus-graf) hob in seiner Rede das Engagement der langjährigen Partner hervor.

Mit Partnern wie Amazon Prime Video und dem ZDF an der Seite ist die Berliner Juryveranstaltung inzwischen ein fester Bestandteil der Academy-Struktur. Christoph Schneider, Geschäftsführer Amazon Prime Video Deutschland, bringt es auf den Punkt:
„Wenn man sich den Production Value anschaut und das mit den deutschen Serien und Filmen vergleicht, die wir hier produzieren, brauchen wir uns definitiv nicht verstecken.“ Der Standard, so Schneider weiter, sei längst international anschlussfähig: „Das Qualitätsniveau, das wir hier in Deutschland haben, kann leicht mithalten.“

Der anschließende „Cocktail Prolongé“ im Schlosshotel, der von Jan Christoph Wagner, Inhaber JCW Marketing, veranstaltet wird, bot Gelegenheit zum Austausch und wurde von Branchenvertreter:innen aus Produktion, Schauspiel und Sendern gleichermaßen genutzt. Unter den Gästen: Regisseur [Dennis Gansel](/person/dennis-gansel) (Die Welle), Endemol Shine Germany-Geschäftsführer [Fabian Tobias](/person/fabian-tobias), RTL-Eigenproduktionschef [Hauke Bartel](/person/hauke-bartel), Bavaria Film CEO [Christian Frankenstein](/person/dr-christian-franckenstein), Produktionsallianz-Vizegeschäftsführerin und Justitiarin [Wiebke Wiesner](/person/wiebke-wiesner) sowie die Schauspieler [Heinz Hoenig](/person/heinz-hoenig), [Hans-Werner Meyer](/person/hans-werner-meyer), [Dominik Raacke](/person/dominic-raacke), [Enzo Brumm](/person/enzo-brumm) und viele andere.

Für [Regina Ziegler](/person/prof-regina-ziegler) ist der Abend aber weit mehr als ein gesellschaftliches Ereignis: Sie will dem Emmy in Deutschland jene Sichtbarkeit verschaffen, die dem internationalen Fernsehpreis zusteht. „Zehn Jahre Emmy bedeuten für mich, dass wir versuchen, dem Emmy auch in Deutschland die Wahrnehmung, zu verschaffen, die er bei uns haben sollte“, so die Produzentin. „Und das gelingt auch, wie man an dem heutigen Abend sieht.“

Dies war nicht zuletzt Ziegler-Filmproduzent [Markus Olpp](/person/markus-olpp_a) zu verdanken, der das Event seit vielen Jahren maßgeblich organisiert. Gemeinsam mit Jan Christoph Wagner, Michael Simon de Normier gehört er zum festen Kreis der Gastgeber, die das Berliner Halbfinale über die Jahre aufgebaut und etabliert haben. Das Format profitierte dabei auch von politischer Unterstützung, etwa durch das Rote Rathaus, ist aber in erster Linie das Ergebnis kontinuierlichen persönlichen und unternehmerischen Engagements.

Das System dahinter: global, durchdacht, anonymisiert. In weltweit organisierten Halbfinal-Jurys werden aus den besten Einreichungen der vier Regionen – Europa, Lateinamerika, Afrika/Middle East und englischsprachige Produktionen – die Finalisten für den begehrten internationalen Fernsehpreis ermittelt. Das Besondere: Die Jury-Mitglieder, allesamt erfahrene Branchenprofis, bewerten unabhängig und ohne Diskussion. „Jeder schaut gemeinsam, aber es wird nicht diskutiert“, erklärt Markus Olpp. „Sie sind sogar angehalten, sich nicht auszutauschen.“

Die diesjährige Vorauswahl in Berlin deckte drei Kategorien ab, deren Nominierte aus den gesichteten Beiträgen hervorgehen werden. Die offiziellen Emmy-Nominierungen werden im Oktober veröffentlicht. Die Preisverleihung selbst findet am 24. November in New York statt.

Dass Deutschland bei den iEmmys regelmäßig präsent ist, belegen nicht nur Regina Zieglers Gewinn für Die Wölfe vor über einem Jahrzehnt, sondern auch jüngere Erfolge wie Die Kaiserin (2023) und Liebes Kind (2024).

Doch trotz wachsender internationaler Anerkennung bleiben strukturelle Herausforderungen bestehen – auch das wurde am Rande des Abends deutlich. Regina Ziegler bringt es auf den Punkt: „In Deutschland funktioniert die Filmwirtschaft strukturell finanziell nicht. Es gibt kein Abschreibungsmodell, das man zur Finanzierung benutzen kann.“ Die Folge: Planungen werden verschoben, Projekte geraten ins Stocken. „Ohne die Streamer würde es uns noch schlechter gehen.“

Ein Appell, der sich auch an die Politik richtet: „Ich wünsche mir von der neuen Regierung, dass sie endlich das umsetzt, was Frau Roth schon angekündigt hat“, so Ziegler. Die Reform der Filmförderung sei überfällig – gerade mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

An der internationalen Wettbewerbsfähigkeit scheitert es jedenfalls nicht, darin waren sich viele Anwesende einig. Auch Christoph Schneider unterstrich: Der internationale Ritterschlag sei längst keine Ausnahme mehr. „Er zeigt einfach noch mal, dass deutsche Produktionen absolut auf Augenhöhe mit der internationalen Konkurrenz sind.“

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*Hintergrund:
Die International Emmy® Awards werden jährlich von der International Academy of Television Arts & Sciences in derzeit 16 Kategorien vergeben. Teilnahmeberechtigt sind Programme, die außerhalb der USA produziert und zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember des Vorjahres ausgestrahlt wurden. Die Verleihung 2025 findet am 24. November in New York statt. Die Primetime Emmys – für US-Produktionen – werden bereits am 14. September vergeben. Die Berliner Semi-Final-Runde gehört zu einer Vielzahl globaler Jury-Sitzungen. Auch in Köln findet eine parallele Auswahl statt – organisiert von Leo Hösch in Zusammenarbeit mit der Film- und Medienstiftung NRW. Jede Region wählt unabhängig – entweder für eigene Kategorien oder für dieselbe Kategorie, jedoch in einer anderen Weltregion.*

iEmmy-Semi-Finals: "Der internationale Ritterschlag ist keine Ausnahme mehr"

Christoph Schneider: "Der internationale Ritterschlag ist keine Ausnahme mehr"

Die Grande Dame des Deutschen Films Produzentin Regina Ziegler eröffnet mit Klaus Graf und Jan-Peter Wagner die Abendveranstaltung nach den Semi-Finals des iEmmy in Berlin