Blickpunkt:Film

Erstmals haben sich [Netflix](/company/netflix-international) und der [Deutsche Drehbuchverband (DDV)](/company/verband-deutscher-drehbuchautoren-vdd) auf Gemeinsame Vergütungsregeln (GVR) für Serienautor:innen geeinigt – ein Novum für den deutschen Streamingmarkt. Die Vereinbarung gilt rückwirkend ab Produktionen des Jahres 2020 und markiert einen Präzedenzfall für faire und transparente Vergütung im digitalen Serienbereich.

Herzstück der GVR sind Mindestvergütungen, die sich nach dem Episodenbudget richten: Bei einem Budget ab 1,25 Mio. Euro beträgt das Mindesthonorar für ein 45-Minuten-Drehbuch derzeit 35.000 Euro – ab 1. Juli 2025 steigt es auf 37.000 Euro. Zusätzlich erhalten Autor:innen performanceabhängige Folgevergütungen, sogenannte „Completer“-Vergütungen: Wird eine Staffel von 10 Millionen Accounts zu mindestens 90 Prozent geschaut, stehen in den ersten fünf Jahren 49.250 Euro zur Ausschüttung an.

Neben diesen Schwellenwerten sichern die GVR Bonuszahlungen zu – etwa für die Serienveröffentlichung (2.600 Euro), die Bestellung weiterer Staffeln (3.500 Euro) oder den erfolgreichen Abschluss einer Serie ab Staffel drei (2.400 Euro). Hinzu kommt ein 5-prozentiger Anteil an Netflix’ Netto-Zweitverwertungserlösen durch Dritte, etwa aus TV-Lizenzen oder DVD-Verkauf.

„Ein anspruchsvoller Prozess mit einem richtungsweisenden Ergebnis“, so DDV-Verhandlungsführer [Christian Lex](/person/christian-lex). Netflix erkennt die Bedeutung dieser Einigung ebenfalls an: „Starke Serien beginnen mit starken Drehbüchern“, sagt Rachel C. Schumacher (Netflix).

Die Vereinbarung ist zunächst bis Ende 2027 befristet, mit Option auf Verlängerung.

Die ganze GVR zum Nachlesen finden Sie [hier](https://drehbuchverband.de/assets/gvr_1_jra_netflix_ddv_series_digital_de.pdf).

Netflix und DDV vereinbaren geregeltes Autorengehalt