"Wenn irgend möglich mit Originalfassung'
Multilingualität und hohe Bild- und Tonqualität wurden von DVD-Entwicklern und Herstellern von Anfang an als entscheidende Vorteile gegenüber bisherigen Bildträgern hervorgehoben. Vor allem auf die Vielfalt der Sprachfassungen müssen die deutschen Independents allerdings aus rechtlichen Gründen oft verzichten. VideoWoche zeigt, wie die unabhängigen Anbieter mit dieser Problematik umgehen.
Knapp ein Jahr nach der breiten Markteinführung der DVD in Deutschland kann der Handel auf ein Sortiment von fast 500 Titeln zurückgreifen. Das ist nicht zuletzt dem Engagement zahlreicher Independents zu verdanken. Lange bevor DVD-Video erstmals im deutschen Home-Entertainment-Markt auftauchte, wurden von den Marktpionieren Qualitätsmerkmale wie digitales Bild, Ton, Bedienungskomfort und Interaktivität als Standard der neuen Technologie gepriesen. Handel und Konsumenten sollten von Anfang an den würdigen Nachfolger von VHS-Kassette, Laserdisc & Co. in seiner bestmöglichen Performance kennenlernen. Dennoch hat der eine oder andere Videohändler möglicherweise folgende Szene im Alltag schon erlebt. Ein DVD-Kunde beschwert sich bei der Rückgabe des Produkts: "Hier ist ja nur die deutsche Version enthalten und das Bild - na ja." Während Produkte von Hollywood-Majors von derartigen Klagen nicht betroffen sind, ist es, wie die Realität zeigt, für die unabhängige Industrie nicht leicht, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Was die Sprachfassungen betrifft, so ist in erster Linie die bis dato nur wenig bekannte Rechtslage der Grund. Winfred Kunze, Co-Geschäftsführer (KHE), forderte deshalb im VideoWoche-Interview verstärkte Aufklärung: "Über die rechtlichen Hintergründe ist der Handel noch viel zuwenig informiert. Und wie der Handel, so auch der Kunde. Dieses Defizit müssen wir abbauen, etwa durch Aufklärungsarbeit."