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"Unser Wunsch war es, alles sauber zu Ende zu bringen. Dennoch gehen wir jetzt mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge", erklärt Helga Kreppel im Gespräch mit MUSIKWoche. "Vor allem, wenn heute manche langjährigen Stammkunden fragen, wo sie denn künftig hingehen sollen."

Für Helga Kreppel war es zunächst am wichtigsten "dass unsere Mitarbeiter gut unterkommen. Und das haben wir geschafft." So arbeitet zum Beispiel Klaus Kreppel, im Jahr 1999 noch als Juniorchef des Traditionshauses und als Beisitzer im Fachverband Tonträger des GDM aktiv, inzwischen als Systemadministrator bei einem Unternehmen in München.

"Wir könnten noch wunderbar mit Tonträgern aus Jazz und Klassik leben", beschreibt Hans Kreppel die derzeitige Situation. "Aber nicht mehr mit Pop-Repertoire. Da ist der Markt kaputt." Die Angebotslage in Augsburg und Umgebung verschärfte sich in den letzten Jahren. Unter anderem eröffneten ein MediaMarkt und ein Multistore. Zudem ist laut Kreppel für das Jahr 2001 ein Müller-Erlebniskaufhaus für Augsburg angekündigt und es soll Planungen für einen zweiten MediaMarkt und einen Saturn im Umland geben.

Zuletzt verdarben auch neue Gewohnheiten der Kunden Helga Kreppel ein wenig den Spaß am Geschäft: "Wenn ich jemanden eine halbe Stunde lang berate, welche Aufnahme eines Klavierkonzerts von Wolfgang Amadeus Mozart die beste sei, dann erwarte ich nicht, dass der Kunde geht und sagt, er wolle schauen, ob er die CD woanders billiger bekomme." Allerdings gesteht Kreppel ein, auch unternehmerische Fehler gemacht zu haben: "Wir hatten noch 1999 einen riesengroßen Mitarbeiterstamm mit mehr als 20 Kollegen. Heute sind wir nur noch zu neunt."

Hans und Helga Kreppel arbeiten seit 45, beziehungsweise seit 35 Jahren im Musikhandel. Sie leiten das Musikhaus Durner, das 1926 an den Augsburger Rathausplatz umzog, in dritter Generation. Das Geschäft belegt in zwei Etagen rund 150 Quadratmeter Verkaufsfläche mit einem Bestand von rund 70.000 CDs. Das früher angeschlossene Musikaliengeschäft wurde vor drei Jahren ausgegliedert. Der gewonnene Platz kam damals vor allem dem Angebot an klassischer Musik zugute. "Wenn wir einen Nachfolger gehabt hätten, dann hätten wir heute noch einmal umstrukturieren und verkleinern können. Aber so fiel jetzt eine Entscheidung und wir können auch privat mal etwas unternehmen, was wir uns bislang nicht gegönnt haben."

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