Testphase für "Virtuelle Videothek'
Die Firma hat eine Plattform für den Cinema on Demand-Dienst entwickelt. Seit Mitte April befindet sich die Plattform in der Anwendungsphase. Beginnend mit vier Pilotprojekten, soll die Plattform für die "virtuelle Videothek" rasch Verbreitung finden, obwohl die Rechtesituation derzeit noch nicht abschließend geklärt ist.
Aktuell wird in Deutschland eine Vielzahl an Systemen für Breitbandübertragung entwickelt. Die vier Pilotprojekte von Media (netCom) laufen in den brandenburgischen Städten Neuruppin, Brandenburg und Cottbus sowie in Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Bis Jahresende sollen allein hier 70.000 Haushalte angeschlossen sein und eine Auswahl von voraussichtlich 5000 Spielfilmen bereit stehen. Zehn bis zwölf Pilotprojekte sind insgesamt in unterschiedlichen Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant. Ende des Jahres werden diese Pilotprojekte, die zum Jahresende 300.000 bis 500.000 Haushalte bedienen sollen, nahtlos in einen flächendeckenden Regelbetrieb übergehen. Grund für die Wahl ist der in den dortigen Breitbandnetzen vorhandene neueste Stand der Technik, die rückkanalfähig sein muss. Großstädte eignen sich dafür wenig, "weil sie schlecht geclustert sind", wie Frank Hackenbuchner, Vorstandsvorsitzender der Media (netCom), begründet. Probleme bei der Verbreitung von CoD bereiten die nicht rückkanalfähigen Kabelnetze, deren Ausbau und Erneuerung nur langsam voranschreiten. Doch Hackenbuchner sieht die Entwicklung optimistisch: Die Netzbetreiber rechnen bis Ende des Jahres mit zwei Mio. rückkanalfähigen Haushalten. Bis Ende 2001 geht Hackenbuchner von 3,5 Mio. aus. Media (netCom) hat Verträge mit VCL und Kinowelt, die Spielfilme zur Verfügung stellen, abgeschlossen, doch ist es nicht Teil der Firmenstrategie, selbst Rechte zu erwerben und Content anzubieten.