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KidsEntertainment: Was ist an der Produktion "[Orchesterspaß für Ohrenspitzer - Das beflügelte Orchester](/audio/rolf-zuckowski-orchesterspass-fuer-ohrenspitzer-das-befluegelte-orchester)" so besonders?

Rolf Zuckowski: "Zuckowski goes Klassik" und trifft Rossini, Rameau, Daquin und Mendelssohn-Bartholdy. Die Kinder werden über die bekannten Melodien aus "Rolfs Vogelhochzeit" zum Ohrenspitzen angeregt und mit Spaß mit den Klängen des Orchesters und den Meistern der Klassik vertraut gemacht.
Kinderfreundliche Arbeitsatmosphäre
KE: Wodurch unterscheidet sich die CD von anderen "Klassik für Kinder"-Produkten?

Zuckowski: Wir möchten mit diesem Konzept, das dem Musiktheater verwandt ist, schon die kleineren Kinder ab etwa vier Jahren behutsam an die Klangwelt des großen Orchesters heranführen, weil Kinder so früh wie möglich die Wunderwelt der Musik kennen lernen sollten. Aber auch größere Ohrenspitzer werden ihren Spaß haben, denn die Mitwirkenden sind neun bis zwölf Jahre alt und sprechen die Sprache ihrer Altersgruppe. Sie spielen ein Zugvogelpaar mit einem putzmunteren Kind, das bei einer Zwischenlandung auf dem Weg von Italien nach Norwegen das Orchester erkundet.

KE: Gab es einen konkreten Anlass für diesen Tonträger?

Zuckowski: Ich habe seit 1998 mit verschiedenen Sinfonie-Orchestern zusammengearbeitet. Dabei ist die Idee gereift, ein unterhaltsames musikpädagogisches Werk zu konzipieren, bei dem die Kinder durch handelnde Figuren und interessiertes Hingucken zu einem differenzierten Hören der Instrumente und Klangmöglichkeiten des Orchesters geführt werden. Auf der CD vermittelt sich das durch klassische Hörspielumsetzung und ein unterhaltsames und informatives Fotobooklet in einem hochwertigen Digi-Pack.

KE: Wie lange dauerte die Produktion?

Zuckowski: Ich habe vor zwei Jahren mit Professor Michael Luig und Jens Hoyer begonnen, das Libretto zu entwickeln und die Musikauswahl zu treffen. Das Auswählen der Kinder, die Proben und die Entwicklung der aufwändigen Kostüme haben uns seit Herbst 2004 beschäftigt. Die Produktion im Großen Sendesaal des NDR Hannover dauerte eine Woche. Am 2. Juli 2005 konnten wir in Hannover die Uraufführung mit begeistertem Zuspruch des Publikums feiern.

KE: Wie kam es denn zur Zusammenarbeit mit der NDR-Radiophilharmonie?

Zuckowski: Wir hatten uns bereits vor drei Jahren für das Schleswig-Holstein-Musikfestival in Hamburg und Timmendorfer Strand zusammengetan. Damals mit "Peter und der Wolf" und kleinen Meisterwerken der Klassik, aber noch ohne eine Musiktheateridee. Mir hat die kollegiale und kinderfreundliche Arbeitsatmosphäre mit der auch musikalisch ausgezeichneten Radiophilharmonie unter Leitung von Michael Luig so gut gefallen, dass ich das Management des Orchesters auf das neue Projekt angesprochen habe. Man war sofort zu einer umfassenden Kooperation bereit.

KE: Wird das Album auch live aufgeführt?

Zuckowski: Das Projekt wurde mit der Radiophilharmonie des [NDR](/company/norddeutscher-rundfunk-ndr) als CD produziert, ist aber vor allem für die Bühne konzipiert. Es wird noch mehrere gemeinsame Konzerte im Bereich des NDR geben. Die nächsten Aufführungen finden allerdings am 5. November mit dem Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks im Münchener Prinzregententheater statt. Zu einer Zusammenarbeit mit anderen Orchestern, hoffentlich auch Jugendorchestern, bin ich gern bereit. Im Musikverlag Hans Sikorski liegen nicht nur die Rechte, sondern auch das fertig produzierte Orchestermaterial. Das Werk ist allerdings nicht von meiner Mitwirkung abhängig. Darauf habe ich bei der Konzeption großen Wert gelegt, damit es möglichst weite Kreise ziehen kann.

KE: Wird es weitere Folgen zu diesem Thema geben?

Zuckowski: In der Idee von den Zugvögeln, die im Orchester landen, schlummert der Keim zu einer Trilogie. Ich wäre glücklich, wenn mich die Resonanz des Publikums beflügelt, diese zu realisieren, um den Kindern nach und nach das ganze Orchester und viele große Meister vorstellen zu können.

KE: Im September veröffentlichten Sie mit dem Album "Hat alles seine Zeit" neue Lieder für Erwachsene. Welche Reaktionen haben Sie bekommen?
Musikalische Tagebucheinträge
Zuckowski: Die inhaltlichen Reaktionen waren sehr ermutigend; mit den Verkaufszahlen wurde ein guter Anfang gemacht. Die Menschen sind von der Intensität der Musik berührt und äußern sich zum Teil tief bewegt über die Themen des Albums. Auch meine ironischen Texte wie der von der "Popfalle" werden sehr zustimmend aufgenommen. Ich habe in langen Rundfunk- und Presseinterviews vor allem ein großes Interesse an meiner in 30 Jahren gewachsenen Perspektive auf die großen Themen unserer Gesellschaft wahrgenommen, vor allem auf die Frage, wie unser Land familienfreundlicher werden kann. Angesichts der harten Formatierung unserer Radiolandschaft konnten wir leider noch kein kräftiges Airplay entfalten, wir werden daran aber mit weiteren Singles beharrlich arbeiten.

KE: Sind die Inhalte des neuen Erwachsenenalbums autobiografisch?

Zuckowski: Viele meiner Lieder kann man wie musikalische Tagebucheinträge verstehen. Ich fühle mich allerdings beim Schreiben meiner Lieder immer auch mit vielen Menschen innerlich verbunden, die ich wegen der ungezählten Gespräche und Briefe vor allem rund um meine Konzerttätigkeit spüren kann. Immer wieder höre ich das Kompliment: "Du hast mein Lied geschrieben, danke!"

KE: Akzeptiert das Publikum Rolf Zuckowski als Liedermacher für Erwachsene?

Zuckowski: Die Akzeptanz für diese Seite meiner Arbeit - "Hat alles seine Zeit" ist seit 1984 das sechste Album für Erwachsene - ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Immer mehr Kinder, die mit meinen Liedern aufgewachsen sind, zeigen mir nun als Eltern ihr Interesse und ihre Zuneigung. Immer mehr Eltern, die mit ihren Kindern meine Lieder gehört und gesungen haben, sind mir auch als Großeltern nahe geblieben. Ich habe ein treues Drei-Generationen-Publikum, das wächst und wächst. Die Einträge in das Gästebuch meiner WebSite www.musik-fuer-dich.de geben dafür deutliche Zeichen. Meine Präsenz in den Medien, vor allem in Talkshows, aber auch in der gedruckten Presse, hat sich ganz beständig hin zur Familienunterhaltung und zum Engagement für einen höheren Stellenwert der Familie und der Kinderkultur in unserem Land gewandelt.
Stetiger Wandel in meiner Arbeit
Meine Auftritte am 29. Oktober in "Verstehen Sie Spaß" und am 4. Dezember in der "ZDF-Advents Show" mit dem neuen Lied "Was Kinder machen" werden weitere Schritte in dieser Richtung sein. Der stetige Wandel in meiner Arbeit ist für mich ganz normal und unaufhaltsam - "hat eben alles seine Zeit". Dass ich mich auch den Kindern immer noch aus vollem Herzen zuwende, wird man auf mei-ner 28-tägigen Wunschkonzerttour-nee sehen, die mich vom 28. Oktober bis zum 23. November mit 56 Konzerten durch das ganze Land führt.

Interview Rolf Zuckowski