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[Michael Ivert](/person/michael-ivert), Marketing Manager [Concorde Home Entertainment](/company/concorde-home-entertainment-gmbh), betrachtet die Amary Box als derzeitige Standardverpackung. Anders beurteilt er jedoch die Situation bei der Super Jewel Box (SJB): "In unserer Premiumreihe 'Cine Collection' war die SJB bisher aufgrund der Produktdifferenzierung ein wichtiges Marketinginstrument. Allerdings hat sich im Laufe des letzten Jahres mit Anstieg der erhältlichen DVD-Titel gezeigt, dass die SJB besonders im aufwendiger gewordenen Retourenmanagement mehr Nachteile als Vorteile hat."

Um aber auch weiterhin eine handels- und kundenfreundliche Verpackung anzubieten, habe man sich für das Digipack entschieden. "Im DVD-Vorzeigeland USA wird es bereits seit längerer Zeit erfolgreich eingesetzt", so Ivert weiter. Für die nahe Zukunft prognostiziert der Marketing Manager, "dass die Amaray sowie die Snapper Hill die wahren Verpackungsstandards für Einzel-DVDs sind und das Digipack mehr der Standard für Editionen bzw. mit dem Schuber zum Digipack für besondere Veröffentlichungen mit zwei, drei und mehr DVDs wird".

In Bezug auf den Handel schätzt Ivert das Digipack als speziell für Sonderplatzierungen geeignet ein. Denn ein Problem gebe es bei dieser Verpackungsform: "Das Digipack ist voluminöser, braucht daher mehr Platz und ist obendrein kostenintensiver in Herstellung, Gestaltung und Abwicklung." So hatte Concorde bei "[Lara Croft: Tomb Raider](/movie/lara-croft-tomb-raider)" auf das Digipack der Firma Topac zurückgegriffen.

Ähnlich beurteilt [Anja Scholz-Poliskyy](/person/anja-scholz-polisky), Product Manager bei [Kinowelt Home Entertainment](/company/kinowelt-home-entertainment) (KHE), die Bedeutung dieser Verpackungsform: "Wir nutzen die Digipacks vorwiegend für limitierte Sonderverpackungen, um qualitativ hochwertige Produkte zusätzlich aufzuwerten. Nach einem Abverkauf dieser Erstauflage werden diese Titel für die weitere Vermarktung wieder in Amaray-Boxen ausgeliefert." Letztere werde auch weiterhin die Standardverpackung von Kinowelt sein, denn der zusätzliche Kostenfaktor durch Digipacks müsse sich erst einmal rechnen, so Scholz-Poliskyy.


Digipack für besondere Editionen


Digipack werde somit auch künftig jenen DVD-Editionen vorbehalten bleiben, die im höheren Preissegment angesiedelt seien. "Vertrieblich gesehen ist es dadurch eine Herausforderung, das Produkt in einer optimalen Tiefe zu platzieren. Gleichzeitig bedeuten hochpreisige Produkte aber auch eine größere Marge für den Handel. Solche Produkte sind zudem ideal, um die Breite des Angebots in einem Outlet darzustellen - damit kann sich der Händler als Fachhändler positionieren. Wir werden produktaffin sowohl hochwertige DVD-Editionen in Sonderverpackungen wie Digipacks als auch preislich niedrigere Einzel-DVDs in Amaray-Boxen anbieten", erläutert Scholz-Poliskyy.

Für [BMG Video](/company/universum-film) stellt das Digipack eine besondere Präsentationsform bei Doppel-DVDs dar: "Wir setzen diese Form der Umverpackung nur bei Titeln ein, die sich durch eine besondere Ausstattung hervorheben. Durch die Umverpackung in Form eines Digipacks möchten wir dem Endverbraucher die Besonderheit eines Titels bezüglich der Ausstattung kommunizieren und dadurch einfach einen anderen Stellenwert erzielen", erklärt [Nicola Hoffmanns](/person/nicola-hoffmanns), Marketingleiterin BMG Video. Daher werde als Standardverpackung weiterhin Amaray bestehen bleiben.

Auch bei [e-m-s new media](/company/e-m-s-new-media-ag) wird das Digipack nicht standardmäßig eingesetzt, sondern findet als Sonderverpackung für besondere Editionen Verwendung. "Das Digipack bietet sehr schöne Möglichkeiten der Gestaltung, bezogen zum Beispiel auf die Oberflächentextur, und ist sehr variabel bezüglich der Anzahl der DVDs und der Aufteilung des Materials", so [Sibylle Weidner](/person/sibylle-gronwald), Marketing Services e-m-s. Ein Beispiel dafür war die "Fassbinder-Edition" für Cineasten.

"Wir denken, dass diese Zielgruppe neben dem eigentlichen Film auch eine optimale Produktausstattung und eine entsprechende Verpackung wünscht", so Weidner weiter. Auch bei e-m-s bleibt Amaray das Standardformat: "Die Amaray-Box ist als Standardverpackung immer noch günstiger und flexibler in Handling und Produktion. Ich denke, aus eben diesem Grund hat sie sich auch in der Gamesbranche durchgesetzt. Und in Hinblick auf die DVD-Kompatibilität der PlayStation 2 hätte es keinen Sinn, einen neuen Standard einzuführen."

Für den Handel sieht Weidner keine Konsequenzen, denn "da Digipacks nicht umfangreicher sind als Amaray-Boxen, dürfte zumindest kein Platzmangel zu erwarten sein", so ihr Resümee.

Bedeutung von Digipack für die Anbieter