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Panorama-Premiere

REVIEW BERLINALE: „Delicious“ von Nele Mueller-Stöfen

Schauspielerin und Drehbuchautorin Nele Mueller-Stöfen feierte gerade Premiere mit ihrem Langfilmregiedebüt im Panorama der Berlinale. Netflix veröffentlicht die wilde Gesellschaftssatire ab 7. März. Hier lesen Sie die Besprechung.

Chris Schinke19.02.2025 17:16
Delicious
Carla Díaz als Hausmädchen in „Delicious“ Netflix

Die klassenkämpferische Losung „eat the rich“ haben sich zuletzt einige erfolgreiche Kino- und Serienformate zum Motto gemacht. Ob bei Ruben Östlund in „Triangle of Sadness“, in Bong Joon-hos „Parasite” oder in Mike Whites messerscharfer Satireserie „White Lotus”, die aktuell in ihrer dritten Staffel zu sehen ist – Zuschauer weltweit scheinen nach Produktionen, die gesellschaftliche und wirtschaftliche Ungleichheit thematisieren, geradezu zu gieren. Auf den Zug springen nun die Berliner Komplizen (Janine Jackowski, Jonas Dornbach, Maren Ade) mit ihrer Produktion „Delicious“ bei Netflix. Gerade eben feierte das Regiedebüt der Schauspielerin und Drehbuchautorin Nele Mueller-Stöfen bei der Berlinale seine Uraufführung in der Sektion Panorama. Ab dem 7. März kann sich das Publikum des Streamers ein Bild von der wilden Gesellschaftssatire machen, die einen neuen, aber durchaus in der Kinogeschichte verwurzelten Blick auf die Welt der Reichen und Schönen verspricht. Eigentlich will das Ehepaar Esther und John (Valerie Pachner und Fahri Yardim) einen entspannten Urlaub in ihrer geerbten Villa in Südfrankreich verbringen, doch ein Autounfall bringt das Paar samt seinen Kindern auf – wie sich herausstellt – schwerwiegende Abwege. In den Crash verwickelt ist nämlich eine mysteriös anmutende junge Frau namens Teodora (Carla Díaz). Sie arbeitet als Hotelangestellte, wird aber bald schon ihren Job los sein. So richtig ernst genommen zu haben scheint Teodora ihre Anstellung dort nicht. In einer frühen Einstellung des Films sehen wir einen Kollegen Teodoras ungeniert in die Mineralwasserflasche eines Hotelgasts pinkeln, wogegen die junge Frau zumindest keinen Einspruch erhebt.

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