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Im Dezember meldete Berlusconis [Media for Europe](/company/mediaset-spa) (MFE) seinen Medienzusammenschluss mit [ProSiebenSat.1](/company/prosiebensat1-media-se) bei der österreichischen Wettbewerbsbehörde an. Von den Italienern [hieß es](/tv/update-bundeswettbewerbsbehoerde-mfe-plant-alleinige-kontrolle-an-prosiebensat1-a42f6c381f2402a47f3d41284da46486), dass es sich dabei nur um einen rein technischen Vorgang handle, weil man womöglich bei der nächsten Hauptversammlung bei schwacher allgemeiner Präsenz eine Mehrheit haben könnte.

Denn wenn die kommende Jahreshauptversammlung von ProSiebenSat.1 am 2. Mai stattfindet, wird MFE mindestens 29,9 Prozent der Stimmrechte inne haben, was dann die angemeldete „faktisch alleinige Kontrolle“ über ProSiebenSat.1 bedeuten könnte. Die österreichische Wettbewerbsbehörde prüft jetzt vor allem, inwiefern ein potenzieller Medienzusammenschluss dabei die Medienvielfalt in Österreich beeinträchtigen könnte. Denn die Unterföhringer sind über ihre alleinige deutsche Tochter Seven.One Entertainment Group GmbH Alleingesellschafterin der ProSiebenSat.1Puls4 GmbH, bei der die österreichischen Medienaktivitäten der P7S1-Gruppe konzentriert sind. 

Ein [erstes Ergebnis](https://www.bwb.gv.at/news/detail/bwb-stellt-pruefungsantrag-an-das-kartellgericht-im-zusammenschluss-mediaforeurope-nv-prosiebensat1-media-se) der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) lautet jetzt: „Zur Frage der Auswirkungen des angemeldeten Zusammenschlussvorhabens hat die Prüfung der BWB ergeben, dass nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden kann, dass es infolge einer allfälligen Durchführung zu nachteiligen Auswirkungen auf den Status quo der Medienaktivitäten von P7S1 in Österreich, insbesondere den Umfang der österreichspezifischen Programminhalte, kommen kann." Die Medienvielfalt sei ein hohes Gut in der Demokratie und jede mögliche Einschränkung werde von der BWB sehr ernst genommen, erklärt die interimistische Generaldirektorin Natalie Harsdorf-Borsch.

Die KommAustria hat eine Stellungnahme eingebracht, die das Vorhaben ebenfalls kritisch wegen potenziell negativer Auswirkungen auf die Medienvielfalt würdigt und das Erfordernis einer weiteren Prüfung nahelegt. Es sei laut einer Mitteilung vom Dienstag außerdem eine Stellungnahme eines Unternehmens nach § 10 Abs 4 KartG bei der BWB eingegangen, die die Auswirkungen des angemeldeten Vorhabens auf die Medienvielfalt negativ bewerte. Die vorliegenden Informationen machten eine vertiefte Prüfung des Vorhabens erforderlich. Die BWB hab daher am 10. Januar eine Prüfung des Zusammenschlussvorhabens nach § 11 KartG beantragt. Der Bundeskartellanwalt (BMJ) stellt ebenfalls einen Prüfantrag.

Ösi-Kartellbehörde hat Bedenken bei Fusion von MFE und ProSiebenSat.1