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Ganze 38 Seiten umfasst der heute [veröffentlichte Bericht](https://rundfunkkommission.rlp.de/fileadmin/rundfunkkommission/Dokumente/Zukunftsrat/ZR_Bericht_18.1.2024.pdf) des Zukunftsrates zur Entwicklung der Öffentlich-Rechtlichen. Unter anderem empfiehlt er darin die Errichtung einer ARD-Anstalt mit zentraler Leitung, welche die Arbeitsgemeinschaft ersetzen soll. Als Dachorganisation hätte diese Leitung dann alleinige Strategie-, Steuerungs-, Finanz- und Organisationskompetenz für die bundesweiten Angebote der ARD und für alle zentralen Aufgaben und Dienstleistungen. 

Zudem empfiehlt der Zukunftsrat eine Umstellung des Finanzierungsverfahrens der Öffentlich-Rechtlichen. Dabei soll „die Ex-ante-Bewertung durch die Kommission zur Überprüfung und Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) durch eine am Maßstab der Auftragserfüllung ausgerichtete Ex-post-Bewertung von einer modifizierten KEF ersetzt werden“. Die Höhe des Rundfunkbeitrags soll demnach von einem Modell berechnet werden, das Auftragserfüllung und Indexierung kombiniert. Das soll mittelfristig „zu signifikanten Einsparungen“ führen.

Auch spricht sich der Zukunftsrat für eine Umstrukturierung der operativen Leitung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus. Kein Intendantenmodell mehr, dafür eine „zeitgemäße Managementkultur“. Das ginge mit einer Geschäftsleitung bei der empfohlenen zentralen ARD-Anstalt. Die dort vorsitzende Person hätte dann ein Letztentscheidungsrecht. 

Weiter soll sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch mehr von den privaten Sendern unterscheiden, in dem zum Beispiel die Einschaltquote nicht mehr  die wichtigste Rolle spielt. Der Zukunftsrat sieht aber immerhin weiter Bedarf für die Bereichen Information, Bildung, Kultur, Fiktion, Unterhaltung und Sport.

Beim Thema Digitalisierung und Zusammenarbeit heißt es: „ARD, ZDF und Deutschlandradio sollten sich bemühen, ihr digitales Know-how noch intensiver als bisher schon in die deutsche und europäische Medienlandschaft einzubringen und auch von dieser zu lernen.“

Außerdem empfiehlt der Zukunftsrat eine Schärfung des Auftrags, zum Beispiel mit einer deutlicheren und nachdrücklicheren Demokratie- und Gemeinwohlorientierung des Angebotsauftrags. Weiter heißt es: „Der Angebotsauftrag muss auch die Möglichkeiten der digitalen Partizipation der Gesellschaft und ihrer Akteure in den Blick nehmen. Non-lineare Formate eignen sich besonders, zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.“

Dem Zukunftsrat, den die Rundfunkkommission der Länder im März 2023 einsetzte, gehören Mark D. Cole, Maria Exner, Peter M. Huber, Julia Jäkel, Nadine Klass, Bettina Reitz, Annika Sehl und Roger de Weck an. Über den Bericht sollen jetzt die Bundesländer beraten.

Zukunftsrat stellt umfassende Reformen für Öffentlich-Rechtliche vor