Blickpunkt:Film

Produktion

Produzentinnen wie wie [Alexandra](/person/alexandra-kordes) und [Meike Kordes](/person/meike-kordes) („[Die Schule der magischen Tiere](/movie/die-schule-der-magischen-tiere)"), [Janine Jackowski](/person/janine-jackowski) und [Maren Ade](/person/maren-ade) („[Toni Erdmann](/movie/toni-erdmann)"), [Ewa Karlström](/person/ewa-karlstroem) („[Ostwind](/movie/ostwind-zusammen-sind-wir-frei)"), [Gabriele Walther](/person/gabriele-m-walther) („[Der kleine Drache Kokosnuss](/movie/der-kleine-drache-kokosnuss-feuerfeste-freunde)") oder [Tanja Ziegler](/person/tanja-ziegler) („[In einem Land, das es nicht mehr gibt](/movie/in-einem-land-das-es-nicht-mehr-gibt)“, „[Mein Blind Date mit dem Leben](/movie/mein-blind-date-mit-dem-leben)“) sind für große Erfolge in der deutschen Filmwirtschaft verantwortlich - und doch ist die Produktionslandschaft in Deutschland nach wie vor männerdominiert.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Medienwissenschaftlerin und Präsidentin der Universität Rostock, Elizabeth Prommer, die die [Produktionsallianz](/company/allianz-deutscher-produzenten-film-und-fernsehen) beauftragt hatte.

Demnach weist der Anteil der von Unternehmen mit mehrheitlich weiblichen Eigentümerinnen produzierten deutschen Kinoproduktionen mit 15 Prozent zwar den höchsten Anteil der untersuchten Produktionen auf, „von einer Parität kann aber auch hier keine Rede sein“, heißt es in einer Mitteilung der Produktionsallianz. 

Bei den TV-Produktionen, die in den Jahren 2019 bis 2021 entstanden sind, liegt der Anteil derer, die von Unternehmen mit mehrheitlich weiblichen Eigentümerinnen produziert wurden, der Studie zufolge bei einem Prozent, bei den fiktionalen TV-Produktionen in der Primetime sieht der Anteil mit 4,5 Prozent auch nicht recht viel besser aus; 75 Prozent stammen hingegen von männergeführten Unternehmen. Dabei habe die Studie ergeben, dass „private Sender wenig bis gar nicht mit frauengeführten Produktionsunternehmen zusammenarbeiten“.

Im Streamingbereich wurden in den Jahren 2019 und 2020 der Studie zufolge sogar knapp 90 Prozent der fiktionalen Serien von männergeführten Unternehmen produziert.


[Björn Böhning](/person/bjoern-boehning), CEO und Sprecher des Vorstandes der Produktionsallianz, zum Ergebnis der Studie: „Die Studie der Universität Rostock zeigt erschreckend klar, dass frauengeführte Unternehmen ein blinder Fleck in der deutschen Produktionslandschaft sind. Das muss sich ändern. Produzentinnen sind ausgezeichnete Unternehmerinnen und haben ein hohes Gespür für relevante, bewegende Inhalte. Sender und Streamer müssen umdenken, die Förderung muss deutlich aufmerksamer für Frauenförderung werden und nicht zuletzt müssen sich die Unternehmen diverser aufstellen.“

Gabriele Walther, Geschäftsführerin und Gesellschafterin der [Caligari Film- und Fernsehproduktion](/company/caligari-film-und-fernsehproduktions-gmbh): „Unternehmerinnen in der Film- und Fernsehproduktion sind in Deutschland nicht nur in der Minderheit – sie werden auch seltener beauftragt. Die Studie von Prof. Prommer unterstreicht eine strukturelle Benachteiligung von Produzentinnen. Sender und Streamer sind zum Handeln aufgerufen!“

[Meike Kordes](/person/meike-kordes), Geschäftsführerin und Gesellschafterin der [Kordes & Kordes Film](/company/kordes-und-kordes-film): „Die Filmwirtschaft bildet leider keine Ausnahme, wenn es um die Verteilung von Macht und wirtschaftlichem Erfolg geht. Es ist wie so oft: Männer bekommen Chancen, Frauen
hingegen müssen sich erst beweisen. Ohne Vergaberegeln sind Produzentinnen im Hintertreffen. Das darf so nicht bleiben!“

[Corinna Mehner](/person/corinna-mehner), Geschäftsführerin und Gesellschafterin der [blue eyes Fiction](/company/blue-eyes-fiction), Professorin des Studiengangs Produktion und Medienwirtschaft an der [HFF München](/company/hochschule-fuer-fernsehen-und-film-muenchen): „An den Hochschulen sind die Absolventinnen und die Absolventen in den Produktionsklassen zahlenmäßig gleich, im Gegensatz zu ihren männlichen Mitstudenten werden jedoch nur wenige Studentinnen unabhängige, freie Produzentinnen. In der Produktionswirtschaft liegen die Hürden für Frauen viel höher als für Männer. Auftraggeber, Förderer und Unternehmen selbst: Alle sind aufgerufen, das zu ändern!“
















Studie: Deutsche Produktionslandschaft nach wie vor männerdominiert