Musée Lumière: Heimat von 1500 Filmen
Am 26. Oktober wird das Herzstück des Institut Lumière wiedereröffnet: Das in der Villa Lumière beheimatete Museum wurde auf den neuesten Stand der (technischen) Dinge gebracht.
Wenn man das Musée Lumière erstmals betritt, im Zentrum des Institut Lumière in der 25 Rue du Premier-Film, das dem Gedenken der Erfinder des bewegten Bilds verpflichtet ist, diese Ahnenhalle der Ursprünge des Kinos, sieht man an der Wand einen Satz von Bertrand Tavernier, dem legendären, 2021 verstorbenen französischen Filmemacher, der bis zu seinem Tod Vorsitzender des Instituts war: „Les Lumière ont offert le monde au monde.“ – „Die Lumières schenkten der Welt die Welt.“ Es ist eine schöne Einstimmung auf das, was das Museum zu bieten hat: einen Einblick in die Pionierarbeit und das Schaffen der Brüder Louis und Auguste Lumière, deren größte Leistung die Erfindung des Kinematographen war: Mit ihm drehten sie 1895 den ersten Film überhaupt, „La Sortie des usines Lumière“, 50 Sekunden. Fast 1500 weitere Kurzfilme sollten folgen in den Jahren darauf, zunehmend ambitionierter und komplexer. Inspiriert von berühmten Gemälden der Zeit bilden sie eine Art Grundvokabular des Kinos. Sie alle sollen über kurz oder lang per Fingertippen abrufbar sein im Museum. Wenn es nun seine Pforten wiederöffnet nach mehrmonatiger Renovierung, dann kann man sich spielerisch schon einmal mit den rund 300 Streifen – im wahrsten Sinne des Wortes – befassen, die bereits restauriert wurden.