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Kino

Vox ging am 25. Januar 1993 auf Sendung: Nach dem Liquidator kam der Erfolg

Am Anfang war das "Ereignisfernsehen": Mit diesem anspruchsvollen Konzept ging der Kölner Privatsender Vox am 25. Januar 1993 auf Sendung - und scheiterte. Erst nach einem Relaunch 1995 kam das Unternehmen in die Erfolgsspur. Heute gehört Vox als Mitglied der RTL-Gruppe zu den festen Größen der zweiten Sendergeneration.

jl30.01.2003 12:54

Die Ursprünge von Vox reichen zurück in den Dezember 1991, als der Westschienenkanal Film- und Fernseh GmbH & Co. KG gemeinsam mit Alexander Kluges DCTP eine Lizenz für die Veranstaltung eines Fernsehvollprogramms erteilt wurde. Als Gründungsgesellschafter von Vox fungierten schließlich DCTP (elf Prozent), der Holtzbrinck-Verlag (14,5), die UFA Film und Fernseh GmbH (24,9), die Westdeutsche Medienbeteiligungsgesellschaft (25,1), der Süddeutsche Verlag (20,0) und die Mittelständische Unternehmensbeteiligungsgesellschaft MUK (4,5). Letztere zog sich aber noch vor dem Sendestart am 25. Januar 1993 zurück. Die ersten Resonanzen auf Vox, dessen Geschäfte von Erich Staake geführt wurden, waren gemischt. "Was ich bisher bei Vox gesehen habe, unterscheidet sich auf den ersten Blick positiv vom gewohnten kommerziellen Niveau", urteilte der damalige (und heutige) ARD-Vorsitzende Jobst Plog gegenüber Blickpunkt:Film. Gallige Töne hingegen kamen von ProSieben-Geschäftsführer Georg Kofler: "Man sieht, dass großsprecherische Ankündigungen und hohe Anlaufverluste noch kein professionelles Fernsehen garantieren." Dem "Ereignisfernsehen" war nur eine kurze Lebensdauer beschieden. Das anspruchsvoll-intellektuelle Konzept des Senders kam beim Zuschauer nicht an, auch die internen Querelen häuften sich. Programmchef Ruprecht Eser musste nach wenigen Monaten seinen Stuhl räumen, im Juni 1993 folgte Geschäftsführer Erich Staake. Er wurde durch Bertelsmann-Vorstandsmitglied Bernd Schiphorst ersetzt. Ein gutes Jahr nach dem Sendestart schien die Vox-Geschichte bereits beendet. Zum 31. März 1994 wurde ein Großteil der 300 Mitarbeiter freigestellt, die Gesellschafter beschlossen die Liquidation unter der Führung von Klaus-Peter Bobel, ebenfalls Manager bei Bertelsmann. Im November 1994 gelang dann doch noch die Wende. Die zuständigen Landesmedienanstalten genehmigten die neue Gesellschafterstruktur mit Rupert Murdochs News Corp. (49,9 Prozent), Canal Plus (24,9), UFA (24,8) und DCTP (0,3).

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