Blickpunkt:Film

Kino

[Simone Bär](/person/simone-baer_e) ist tot. Wie die [Deutsche Filmakademie](/company/deutsche-filmakademie-ev) heute mitteilt, ist die Castingdirektorin im Alter von 57 Jahren verstorben.

„Sie hat in ihrer langen, vielfältigen Casting-Biografie viele Schauspieler:innen und Regisseur:innen verbunden und uns dadurch sehr oft die Erkenntnis geschenkt, dass die perfekte Besetzung eines Filmes alles verändern kann“, heißt es in der Mitteilung der Deutschen Filmakademie, in der Bär auch als „eine der besten Menschenkennerinnen in diesem Metier“ bezeichnet wird.

Simone Bär war u.a. für das Casting von „Babylon Berlin“ verantwortlich gewesen, arbeitete mit Regisseuren wie [Christian Petzold](/person/christian-petzold), [Matti Geschonneck](/person/matti-geschonneck), [Florian Gallenberger](/person/florian-gallenberger), [Robert Thalheim](/person/robert-thalheim), [Baran bo Odar](/person/baran-bo-odar) und [Sherry Hormann](/person/sherry-hormann), mit internationalen Größen wie [Stephen Daldry](/person/stephen-daldry) („[Der Vorleser](/movie/der-vorleser)“), [Quentin Tarantino](/person/quentin-tarantino) („[Inglourious Basterds](/movie/inglourious-basterds)“), [Steven Spielberg](/person/steven-spielberg) („War Horse“), [Jonathan Glazer](/person/jonathan-glazer) („The Zone of Interest“), [François Ozon](/person/francois-ozon) („[Frantz](/movie/frantz)“), [Martin Zandvliet](/person/martin-zandvliet) („Land of Mine“) oder [Wes Anderson](/person/wes-anderson) (“[The Grand Budapest Hotel](/movie/grand-budapest-hotel)“) sowie jungen Filmemachern wie [Ilker Çatak](/person/ilker-catak), [Barbara Ott](/person/barbara-ott) oder [Philip Koch](/person/philip-koch) zusammen.


Für ihre Arbeiten wurde Simone Bär u.a.mit dem Deutschen Castingpreis, mehrfach mit dem Deutschen Schauspielpreis in der Kategorie Casting sowie dem Grimme-Preis ausgezeichnet.


Auf die Frage, was denn Casting für sie sei, antwortete sie einst: „Glaubwürdigkeit, dass es stimmig ist, … für mich die Figuren greifbar sind, dass ich entführt werde, … sie mich verzaubern. Man kann es nicht verallgemeinern, man besetzt eine Komödie anders als ein Drama, aber die Schauspieler:innen müssen das Drehbuch so gut wie möglich transportieren.“

Filmakademie-Präsident Florian Gallenberger erklärt:  „In großer Trauer müssen wir uns von Simone Bär verabschieden. Zweifellos war sie als Casterin in Deutschland einmalig. Ihr Blick blieb nie an der Oberfläche hängen, sondern schaute in die Tiefe. In die Tiefe der Figuren, in die Tiefe der Geschichten und vor allem in die Tiefe so vieler Schauspieler, die sie mit den richtigen Rollen vermählte. Simone hat immer die Möglichkeiten gesehen, wo andere auf die Probleme fixiert waren. Ihr waren die Chancen immer näher, als die Bedenken – deshalb konnte sie für so viele Menschen so vieles ermöglichen. 

Aber Simone hat nicht nur herausragende Arbeit geleistet und uns alle dadurch bereichert. Wenn ich an Simone denke, fällt mir zuerst die Herzlichkeit ihrer Umarmung ein. Sie hat so viel Wärme ausgestrahlt und sie hat Halt gegeben. In einem Metier, wo man so oft haltlos ist, war gerade das von unschätzbarem Wert. 

Liebe Simone, ich habe mich mit meinen Filmen und als Mensch bei Dir immer aufgehoben und Zuhause gefühlt und dafür danke ich Dir von Herzen. Hab eine gute Reise!“

Trauer um Simone Bär