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Kino

Sender kaufen Filme gezielter ein: Output-Deals sind "out"

RTL kauft bei Warner und Helkon, Tele München bei Intertainment AG, und ProSiebenSat.1 schließt einen Lizenzvertrag mit Splendid. Alles wie gehabt? Nein, so Anbieter und Verwerter. Die Zeit der großen Output-Deals ist vorerst vorbei.

ut26.07.2002 13:19
Hans-Wolfgang Jurgan
Hans-Wolfgang Jurgan

Manch einer diesseits und jenseits des Atlantiks mag dem Hype der neunziger Jahre noch nachtrauern, als deutsche Einkäufer mit prall gefüllten Geldtaschen möglichst schnell möglichst viel Fernsehprogramm zusammenkauften, oft zusammengeschnürt in riesigen Paketen mit zum Teil unbekanntem Inhalt und zu horrenden Preisen. Viele der darin enthaltenen Programme erwiesen sich bei genauerer Betrachtung als nur bedingt, manche sogar als gar nicht sendefähig. Egal, Hauptsache man konnte den Erwerb der wichtigsten Blockbuster für das eigene Lager vermelden. Mitgelieferte Kröten in Form von B- und C-Ware schluckten die miteinander rivalisierenden Abnehmer meist klaglos. Nach drastisch sinkenden Werbeeinnahmen und einer Pleitewelle, die Medienunternehmer von unten bis ganz oben erfasst hat, liegen diese Kröten vielen allerdings noch schwer im Magen. Gekauft wird - wenn überhaupt - nur noch ganz gezielt und zu "darstellbaren Preisen", wie Degeto-Chef Hans-Wolfgang Jurgan formuliert. "Heute haben wir wieder einen Käufermarkt", so Jurgan. "Gekauft wird, was gebraucht wird, daraus bestimmt sich letztlich auch die Abgabemenge. Einkauf ja, wenn die Lizenzpreise angemessen, fair und darstellbar sind."

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