73. IFFMH ehrt Lynne Ramsay und Agnieszka Holland
Zwei der bedeutendsten Filmemacherinnen unserer Zeit werden beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg gewürdigt, Lynne Ramsay mit dem Grand IFFMH Award und Agnieszka Holland mit einer Hommage; zwei Filmemacherinnen, die sich in ihrer Karriere dem cineastischen Widerstand verschrieben haben.
Zwei der bedeutendsten Filmemacherinnen unserer Zeit werden beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg gewürdigt: Lynne Ramsay mit dem Grand IFFMH Award und Agnieszka Holland mit einer Hommage; zwei Filmemacherinnen, die sich in ihrer Karriere dem cineastischen Widerstand verschrieben haben. Festivalleiter Sascha Keilholz bekundet in einer Pressemitteilung seine Bewunderung für die beiden Ausnahmekünstlerinnen: "In diesem Jahr zeichnen wir zwei Regisseurinnen aus, deren Ausnahmestatus sich in einem Kino der Grenzerfahrungen manifestiert. Bei Agnieszka Holland sind es politische und geografische Grenzen. Schonungslos stößt sie uns auf die katastrophalen Konsequenzen von Krieg und Vertreibung. Sie erzählt von Tätern und Opfern, von historischen Abgründen wie in "Hitlerjunge Salomon" (1990), aber auch von gegenwärtigen wie in "Green Border" (2023). [...] Agnieszka Holland ist eine Chronistin und Widerständlerin. [...] Lynne Ramsay wiederum repräsentiert den Widerstand gegen das Klassensystem. Sie verleiht den Unterrepräsentierten ein Gesicht, befördert sie aus dem sozialen Abseits auf die Leinwand. Sie taucht in psychische Ausnahmesituationen ein und holt das Unvorstellbare an die Oberfläche. Das, was wir in ihren Filmen sehen, das Präsente, ist immer zugleich ein Echo einer traumatischen Vergangenheit und eine vage Andeutung zukünftiger Ereignisse. [...] Beide Regisseurinnen stehen für ein filmisches Werk, vor dem wir die Augen nicht verschließen wollen und können.“