Blickpunkt:Film

Kino

Stadträtin Mona Fuchs lobte die Programmkinos als „Orte der Horizonterweiterung“, die einen Perspektivwechsel in Krisenzeiten bieten und die „Komplexität des Lebens zeigen, im Zweifel für den Zweifel“.
 
Stadtdirektor Marek Wiechers versicherte, trotz angespannter Finanzlage werde die Stadt an dem Preis festhalten. [Heinrich-Georg Kloster](/person/heinrich-georg-kloster), der mit [Holger Trapp](/person/holger-trapp) und [Jan Rost](/person/jan-rost_a) für die City-Atelier Kinos ausgezeichnet wurde und als Gastgeber des Abends fungierte, konstatierte nach einem erfolgreichen Herbst- und Winterprogramm in den letzten Monaten einen Tiefpunkt, es fehlten nicht nur Filme wie [„Barbie“](/movie/barbie) oder [„Oppenheimer“](/movie/oppenheimer_3), Sorgen machen ihm auch die kostenintensiven Auflagen wie für Elektrik oder Brandschutz. Programmkinoarbeit sei „idealistische Kulturarbeit“. 

[Christian Pfeil](/person/christian-pfeil), der mit [Markus Eisele](/person/markus-eisele) als Betreiber für das Arenafilmtheater und den [Rio Filmpalast](/company/rio-filmpalast) ausgezeichnet wurde, betonte, „das sind keine Jammerpreise, sondern Preise für Kinos, deren Programm publikumsmäßig auch läuft. Eine Geste und keine Subvention, die für ein Kino schon mal eine Monatsmiete bedeuten kann, die Durchführung einer Filmreihe oder die anständige Bezahlung junger Leute“. Das Duo nahm die Preise mit ihren Theaterleiterinnen, [Kerstin Schmidt](/person/kerstin-schmidt_b) vom Rio und der Endzwanzigerin Carolin Hoehl vom Arena entgegen, die 2018 im Service begann. Zwei tatkräftige Frauen, die das Kino nicht nur weiblicher machen, sondern auch für frischen Wind sorgen. Weitere Preise gingen an [Mathias Wild](/person/mathias-h-wild) und [Matthias Stolz](/person/matthias-stolz) (Museum Lichtspiele), Thomas Wilhelm (Neues Rex), Louis Anschütz und Hermine Bek (Studio Isabella) sowie [Wolfgang Bihlmeir](/person/wolfgang-bihlmeir), [Bernd Brehmer](/person/bernd-brehmer), [Doris Kuhn](/person/doris-kuhn_5), [Erich Wagner](/person/erich-wagner_4) (Werkstattkino e.V.). Emotional wurde es bei der Übergabe an zwei Legenden, die über Jahrzehnte mit ihren Kinos Münchens Kinolandschaft prägten und in diesem Jahr den Stab an die jüngere Generation weitergaben. Für [Thomas Kuchenreuther](/person/thomas-kuchenreuther_a), dessen Kino ABC die Jury als „kleinste Kinemathek der Stadt“ würdigte, ist diese Auszeichnung eine große Wertschätzung seiner Kinoarbeit und ein „schönes Abschiedsgeschenk“. Das Geld will er seinen Nachfolgern [Daniela Bergauer](/person/daniela-bergauer), [Michael Hehl ](/person/michael-hehl)und [Mathias Wild](/person/mathias-h-wild) zur Verfügung stellen. Hehl, der weiterhin auf das bewährte ABC-Programm setzt, sieht in dem Preis „eine wichtige und unersetzbare Anerkennung für die Arbeit eines Kinobetreibers“ und hofft auch hier, in Kuchenreuthers Fußstapfen zu treten. Für die fast 95jährige Marlies Kirchner, die 66 Jahre das Traditionskino [Theatiner Film](/company/theatiner-film) leitete, nahm ihre Tochter Sandra die Ehrung entgegen und verlas einige Worte der „Grande Dame“, die der Stadt für die Unterstützung in stürmischen Zeiten dankte. Filmkunst sei heute so wichtig wie 1957, als sie die Verantwortung übernahm. Sie gestand „Ich vermisse euch alle!“ und ihr Rat lautet „Haltet die Ohren steif“.     








München vergibt neun mal 7500 Euro für ein herausragendes Kinoprogramm