Blickpunkt:Film

Kino

Der [DOK.fest](/company/dokfest-muenchen) Preis der SOS-Kinderdörfer wird in diesem Jahr an "Rashid, l'efant de Sinjar" vergeben. Die Regisseurin Jasna Krajinovic begleitete den titelgebenden Protagonisten Rashid, der nach Verschleppung und Indoktrinierung durch den IS fliehen konnte und mit seiner Familie nach Sinjar im Nordirak zurückkehren konnte. Seine Schwester bleibt jedoch vermisst. Die Region um Sinjar, wie die Doku zeigt, bleibt im Einflussgebiet des IS.

Die Jury war vor allem von Rashid als Persönlichkeit beeindruckt: „Rashid fesselt das Publikum ab Sekunde eins. Seine Erzählungen sind eindringlich, weil sie das Unvorstellbare schildern – Erfahrungen von Gewalt und Verlust. Doch gleichzeitig spricht aus ihm eine bemerkenswerte Resilienz, und trotz allem bewahrt er eine unerwartete Wärme. Dass die Regisseurin genau ihn als Protagonisten gefunden hat, ist eine herausragende Leistung – denn seine Geschichte und seine Persönlichkeit machen den Film so außergewöhnlich. Die Kombination aus besonders starker Autorinnenleistung, beeindruckender Kameraarbeit und einem berührenden, ungeschönten Blick auf menschliche Schicksale führt zu einem Film, der sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich von hoher Relevanz ist.“

Auch die Festivalleitung um [Daniel Sponsel](/person/daniel-sponsel_e) und [Adele Kohout](/person/adele-kohout) sind voll des Lobes: „Der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit lenkt immer wieder den Fokus auf die Schicksale von Kindern und Jugendlichen, die unter Bedingungen aufwachsen, die wir uns kaum vorstellen können und möchten. Er prämiert oft Filme über Heranwachsende, die in ihren jungen Jahren Entscheidungen von enormer Tragweite treffen müssen. Und wir lernen in den Gewinnerfilmen immer wieder Menschen kennen, die trotz ihres jungen Alters kraftvolle, faszinierende Persönlichkeiten sind. Bei "Rashid, l'efant de Sinjar" treffen alle drei Punkte gleichermaßen zu, und der Film bewegt uns zutiefst. Wir danken den SOS-Kinderdörfern weltweit und B.O.A Videofilmkunst, dass sie mit ihrem Engagement die Aufmerksamkeit für diesen wichtigen Film erhöhen.“

Für Lanna Idriss, Vorständin bei den SOS-Kinderdörfern weltweit, stand vor allem die Situation der von Krieg betroffenen Kinder im Vordergrund:  „Wie Rashid wachsen Millionen Kinder in Kriegs- und Konfliktgebieten auf – und erleben Gewalt, Flucht und Verlust in einem Alter, in dem sie eigentlich nur eines brauchen: Schutz. Viele verlieren ihr Zuhause für immer, manche auch ihre Familie. Andere werden ausgenutzt, verletzt, zwangsrekrutiert. Die psychischen Wunden, die solche Erfahrungen hinterlassen, sind ein Leben lang spürbar. Ich freue mich, dass wir mit dem Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit eine Filmemacherin auszeichnen, die diesen Kindern eine Stimme gibt.“

Der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit wird gestiftet von B.O.A. Videofilmkunst und ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wird am 17. Mai im Rahmen des DOK.fest überreicht. Am 18. Mai lädt SOS-Kinderdörfer weltweit anlässlich der Preisverleihung zu einem Film-Screening ins Amerikahaus ein.



"Rashid, l'efant de Sinjar" mit DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit ausgezeichnet