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Kino

Neuer ARD-Zweiteiler von Bernd Fischerauer und TV60

Mit dem TV-Zweiteiler "Im Namen des Herrn" setzen Regisseur und Autor Bernd Fischerauer und Heiner Lauterbach ihre inzwischen fast 20 Jahre währende Zusammenarbeit fort. Nach "Eine Liebe in Afrika" ist Lauterbach in der Koproduktion von TV60Film und ARD/Degeto erneut als Geistlicher zu sehen, diesmal als Prior eines Benediktinerklosters.

ut28.07.2003 11:41
Burgemeister, Fischerauer und Lauterbach am Set von "Im Namen des Herrn"
Burgemeister, Fischerauer und Lauterbach am Set von "Im Namen des Herrn"

"Heiner Lauterbach spielt hier eine Rolle, die er noch nie gespielt hat", sagt Regisseur und Drehbuchautor Bernd Fischerauer. Er sieht keine Parallelen zu Lauterbachs Figur in Xaver Schwarzenberger "Eine Liebe in Afrika". Damit habe die Figur des Pater Verimund, die Fischerauer seinem Freund Heiner Lauterbach auf den Leib geschrieben hat, nichts zu tun: Verimund, ältester Sohn der Textilfabrikantin Winni Hellmann (Ursula Lingen), hat sich früh entschieden, ins Kloster zu gehen. Als seine Mutter stirbt, erben er und sein jüngerer Bruder Frank (Sven-Eric Bechtolf) zu gleichen Teilen. Für den Pater, der als Mönch nicht erben kann, tritt sein Kloster das Erbe an. Nach einem dubiosen Geschäft mit dem Kloster-Cellerar (Erich Hallhuber) wird allerdings Frank alleiniger Geschäftsführer und verlegt die Produktion nach Asien. Dort deckt die Journalistin Susan Singer (Jennifer Nitsch), zu der sich Verimund seit einer gemeinsamen Talkshow hingezogen fühlt, schockierende Machenschaften um Ausbeutung und Kinderarbeit auf. "Unsere Aufgabe ist es, gute Unterhaltung zu machen. Das war immer mein Credo", sagt Bernd Fischerauer über seine Filme. Mit "Im Namen des Herrn" verfolgt der Regisseur allerdings noch eine andere Absicht: "In einer Zeit, in der wir weitgehend glaubenslos sind, bestenfalls ein bisschen über das Leben nach dem Tod nachdenken oder zum Buddhismus tendieren, war es mir ein Anliegen, in sehr unterhaltsamer Form zu zeigen, dass es innerhalb von Klostermauern ein Leben gibt, das in keiner Weise so weltfremd ist, wie es aussieht", erklärt Fischerauer. Dass das Bild des Klosters als "Stätte des Rückzugs, der Besinnung und der geistigen Erneuerung heute nicht unwidersprochen hingestellt werden kann", ist Fischerauer dabei klar: "Deshalb habe ich es meiner Hauptfigur sehr schwer gemacht, überhaupt Priester zu werden, habe sie zum Beispiel den Umweg über Asien und den Buddhismus gehen lassen, durch den Verimund gläubiger wurde als je zuvor".

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