Blickpunkt:Film

Kino

Im Rahmen des Kongresses *Zukunft deutscher Film* haben die Nachwuchsregisseurinnen und -autorinnen [Eileen Byrne](/person/eileen-byrne) und [Pauline Roenneberg](/person/pauline-roenneberg) ihren Appell „Angst essen Kino auf“ präsentiert, für den sie nach eigenen Angaben bereits rund 200 Unterzeichner aus dem Filmnachwuchs, aber auch prominente Namen wie [Volker Schlöndorff](/person/volker-schloendorff), [Margarethe von Trotta](/person/margarethe-von-trotta), [Caroline Link](/person/caroline-link), [Dominik Graf](/person/dominik-graf), [Jakob](/person/jakob-lass) und [Tom Lass](/person/tom-lass) sowie [Katja Riemann](/person/katja-riemann), [Jasmin Tabatabai](/person/jasmin-tabatabai) und [Vicky Krieps](/person/vicky-krieps) gewinnen konnten.

Gerade jetzt, wo mit Hochdruck an einem neuen Filmfördergesetz gearbeitet werde, sei ein gemeinsamer Appell des „jungen deutschen Kinos“ mit konkreten Forderungen sehr wichtig, heißt es in einem Schreiben der beiden Regisseurinnen.

In dem Appell „Angst essen Kino auf“ werden diejenigen, die die Weichen in der Branche stellen, zu mehr Risikobereitschaft und Mut aufgefordert, anstatt auf Remakes, Sequels und Romanadaptionen sowie bekannte Gesichter und Namen zu setzen. 

Auch das Fernsehen, ohne dessen Beteiligung die Finanzierung von Kinofilmen in den Augen der Initiatoren des Appells „quasi unmöglich“ ist, müsse mutiger werden und „das Kino als Kino respektieren“; Kinofilme dürften nicht „fernsehkonform“ gemacht werden müssen, um überhaupt dort gezeigt werden zu können. 

Der Filmnachwuchs werde also dazu gezwungen „seine Ideen zu beschneiden, bis kaum noch etwas von ihnen übrig ist“. Dabei sei es schon immer so gewesen, dass der Nachwuchs der Impulse in den Kinos gesetzt habe. 

Seit der Pandemie würden aber weder Verleiher noch Sender wirklich in innovatives Kino investieren - und das treffe vor allem den Filmnachwuchs und seine Filme. 

Es dauere oft Jahre, um nach der Ausbildung an der Filmhochschule den ersten Langfilm auf die Beine zu stellen, ohne den es keine Chance auf einen weiteren Langfilm gebe.

Die Folge wird in dem Appell drastisch skizziert mit den Worten: „Das junge deutsche Kino stirbt. Langsam und qualvoll. Vor Euren Augen.“

„Was wir jetzt brauchen ist Mut. Euren Mut. Mut, ambivalent zu erzählen. Mut, Mehrdeutigkeit zuzulassen - auch unbequem zu werden. Und Scheitern als Chance zu begreifen - als natürlichen Bestandteil künstlerischer Arbeit! Nur so entstehen neue Impulse und Erzählformen für ein kraftvolles, diverses und zukunftsweisendes Kino“, heißt es in dem Appell abschließend.

Der Appell „Angst essen Kino auf“ [im Wortlaut](https://appellkino2023.wixsite.com/jungerdeutscherfilm) 
















Nachwuchsregisseurinnen verfassen Appell „Angst essen Kino auf“