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Kino

[Tricia Tuttle](/person/tricia-tuttle), die neue Intendantin der Berlinale, betonte einen Tag vor dem Festivalstart bei Cinemavision 2030 der [AG Kino-Gilde](/company/ag-kino-gilde) die zentrale Rolle der Kinos. "Festivals müssen das Kino stärken, nicht ersetzen", sagte sie und skizzierte ihre Vision für die Zukunft der Berlinale als Brücke zwischen Filmschaffenden, Kinobetreibern und dem Publikum.

Von Beginn ihrer Karriere an ist Tuttle eng mit dem Kino verbunden. Als Teenager arbeitete sie in einem Kino in North Carolina", erzählte sie. Diese frühe Erfahrung habe ihren Blick auf das Kino als sozialen Raum geprägt. "Kinos sind nicht nur Orte des Konsums, sondern des gemeinsamen Erlebens." Diese Überzeugung zieht sich durch ihre gesamte Karriere – von ihrer Zeit beim BFI bis zu ihrer Leitung des London Film Festivals, wo sie die Zuschauerzahlen um 76 Prozent steigern konnte.

Auch als Berlinale-Direktorin setzt sie auf eine enge Verbindung zu den Kinos. Bereits in ihrer ersten Woche in Berlin suchte sie den Austausch mit Kinobetreibern. "Ich wollte wissen, was Kinobetreiber über das Festival denken, und begann, mit Daten zu arbeiten." Ihr Ziel sei es, die Berlinale so zu gestalten, dass sie den Kinos echten Mehrwert bietet.

##### „Festivals müssen das Kino stärken, nicht ersetzen.“

Tuttle sieht die Berlinale als essenzielle Plattform für das Kino. "Festivals können Kinobetreiber unterstützen, indem sie ihnen Sichtbarkeit verschaffen und exklusive Inhalte bieten." Eine ihrer ersten Maßnahmen war die Ausweitung der Berlinale auf sieben Städte außerhalb Berlins. "Wir wollen das Festival dort sichtbar machen, wo es bisher weniger präsent war."
Neben der besseren Vernetzung zwischen Festival und Kinos will sie gezielt junge Menschen für das Kino begeistern. "Kino kann teuer sein, und oft fühlt es sich exklusiv an. Ich wollte die Hürde senken – denn junge Menschen lieben Kino genauso wie wir." Beim London Film Festival habe sie durch gezielte Maßnahmen neue Zielgruppen erschlossen, ein Ansatz, den sie nun auch bei der Berlinale verfolgt.

##### "Die Zukunft des Kinos liegt in der Balance"

Tuttle betonte, dass die Berlinale als Plattform für gesellschaftliche Debatten dienen müsse. "Ein diverses Programm ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit." Gleichzeitig sei es wichtig, das Kinoerlebnis als Ganzes zu schützen: "Streaming ist eine Realität, aber nichts kann das Kino als gemeinschaftliches Erlebnis ersetzen."

Ihr Fazit: "Die Zukunft des Kinos liegt in der Balance zwischen Bewahrung und Innovation. Wir müssen neue Strategien entwickeln, um die nächste Generation von Kinogängern zu begeistern, ohne das zu verlieren, was Kino ausmacht."


Tricia Tuttle bei der Cinema Vision 2030: "Das Kino ist unser Fundament"