Blickpunkt:Film

Kino

James Watkins und Horrorschmiede Blumhouse liefern mit „[Speak No Evil](/movie/untitled-universal-event-film_9)“ ein gelungenes, englischsprachiges Update des dänischen Genrehits. Ein furios-haarsträubender Culture-Clash.

Auf den Traumurlaub einer jungen Familie folgt ein wahrer Albtraumtrip der zwischenmenschlichen Abgründe und des puren Überlebenskampfes – das ist die eingeschlagene Richtung, der James Watkins neue Regiearbeit „Speak No Evil“ unerbittlich und für Zuschauer auf äußerst nervenaufreibende Weise folgt. Am Anfang ist alles noch idyllisch. Die amerikanische Familie Dalton bestehend aus Mutter Louise (Mackenzie Davis), Vater Ben (Scoot McNairy) und Tochter Agnes (Alix West Lefler) begegnet bei einem Toskana-Urlaub den Fields. Vater Paddy (James McAvoy) ist ein einnehmend charismatischer Typ und überredet die amerikanischen Expats zu einem Ausflug ins Domizil im Westen Englands, das er mit seiner Frau Ciara (Aisling Franciosi) und ihrem stummen Sohn Ant (Dan Hough) bewohnt. Was als zwangloses Get-Together zweier Jungfamilien anfängt, wird für Familie Dalton bald schon zum Psychohorrortrip, denn hinter der freundlichen Fassade des faszinierenden Paddy verbirgt sich ein Abgrund an Aggressionen, Rachegefühlen und Sadismus. James McAvoy spielt den tickende-Zeitbombe-Typ mit einer genialen Mischung aus einnehmendem Charisma und körperbetonter Bedrohlichkeit. Seinen Schauspielauftritt in „Speak No Evil“ dürften Zuschauer so schnell nicht vergessen. 

Familienvater Ben gerät zunächst in den Bann seines neuen virilen Buddys, da dieser dem strauchelnden, Midlife-Crisis-Geplagten Orientierung und Halt verspricht. In Zupacker-Manier nimmt Paddy den unsicheren Ben mit auf die Jagd und vermittelt dem US-Städter die Vorzüge eines ursprünglichen, authentischen Landlebens. Bei den abendlichen Gesprächen am Esstisch eskalieren dann die Gespräche über soziale Gepflogenheiten und Erziehungsfragen. Bei Bens Frau Louise löst Paddys Macker-Art Fluchtimpulse aus, doch längst findet sich die Familie Dalton inmitten eines Psychospiels wieder, bei dem eine einfache Abreise von Beginn an nicht vorgesehen war. James Watkins („Eden Lake“, „The Woman in Black“, „Bastille Day“)...

REVIEW KINO: „Speak No Evil“