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Kino

Hintergründe zur Produktion von SOKO Leipzig

Der anhaltende Erfolg von kostengünstigen Reality- oder Quiz-Formaten zwingt Fictionproduktionen immer mehr dazu, ihre Herstellungskosten zu senken. Dies ist ohne Qualitätseinbußen nur bedingt möglich, doch die UFA Film- und Medienproduktion hat bei der ZDF-Serie "SOKO Leipzig" einen Weg gefunden, die Kosten, aber nicht den Qualitätsstandard zu senken.

stei28.07.2003 12:09
Norbert Sauer
Norbert Sauer

Die Einsparungen in der Herstellung von "SOKO Leipzig" ergeben sich aus der Nutzung von Synergieeffekten, die die hohe Anzahl von 20 Folgen ermöglichen, sowie aus einer Drehökonomie, die sich die industrielle Fertigung von Dailys und Weeklys zum Vorbild genommen hat. Für die Innenmotive werden studioähnliche Bedingungen geschaffen, durch die bis zu acht Minuten Material pro Tag gedreht werden können. Bei Außenaufnahmen werden je nach Aufwand zwischen drei und fünf Minuten erreicht. So gelingt es, eine 45-minütige Folge in 8,5 Tagen zu drehen, während bei den herkömmlichen Dramaserien elf Tage als normal angesehen werden. Bei rund 25.000 Euro Kosten pro Drehtag eine deutliche Einsparung. "Mit 'SOKO Leipzig' haben wir ein Format geschaffen, dem man die geringen Herstellungskosten nicht ansieht", sagt Produzent Norbert Sauer, "und es läuft sehr erfolgreich im Freitagabendprogramm, einem Umfeld mit hochpreisigen Produktionen." Weitere Einsparungen seien allerdings nicht mehr möglich. Eine Reduzierung der Drehtage sei bei einer Krimiserie, die auf ständigen Ortswechseln und Action beruhe, kontraproduktiv, da sie sich zwangsläufig auf das schon jetzt enge Innen-/Außendrehverhältnis von durchschnittlich 60:40 auswirken würde. Auch Einsparungen in der Technik kämen nicht in Frage. "Wir haben den Sendern angeboten, elektronische Aufzeichnungsmethoden zu nutzen, doch sie möchten in ihrer Primetime den filmtypischen Look behalten", sagt Norbert Sauer.

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