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Nach dem internationalen Erfolg von „The Beekeeper“ finden Regisseur [David Ayer](/person/david-ayer) und [Jason Statham](/person/jason-statham) erneut für einen Knallhart-Actioner zusammen.

David Ayer ist wahrlich kein Filmemacher der subtilen künstlerischen Geste. Seine teils
kruden Brutalo-Streifen kreisen ausgesprochen gerne um die Sujets Kriminalität,
Männlichkeit und Korruption. Ob in „Training Day“, „End of Watch“, „Fury“, „Bright“, „Suicide Squad“ oder zuletzt beim großen Publikumserfolg von „The Beekeeper“, der bei einem
geschätzten Budget von 40 Millionen USD international um die 160 Millionen
einspielte. An die erfreulichen Zahlen des politisch aufgeladenen Revenge-Thrillers
wollen die Amazon MGM Studios natürlich gerne anknüpfen und präsentieren mit „[A
Working Man](/movie/a-working-man)“ (deutscher Verleih: Warner) nun eine nicht minder gewaltaffine Nachfolgeproduktion, in der Regisseur Ayer, Hauptdarsteller Jason Statham und Kodrehbuchautor Sylvester Stallone die Kräfte vereinen, um einen Selbstjustiz-Thriller
vorzulegen, der nur eine inszenatorisch-erzählerische Richtung kennt – den Bad
Guys variantenreich auf die Zwölf zu geben. 

Die Eckpunkte des Plots sind spärlich wie im Grunde auch vergessenswert. Ex-Militär Statham hat seine Karriere als Special-Ops-Fachmann eigentlich an den Nagel gehängt und will ein einfaches Leben als Working Man auf dem Bau führen. Aber schon nach ein paar Minuten wird klar, die ersehnte Ruhe bleibt seinem Protagonisten versagt. Die Tochter eines
Bauunternehmers (Michael Peña) wird von einem üblen Menschenhändlerring
entführt. Verrohte Russen stecken hinter dem Kidnapping der jungen Unschuldigen
(Arianna Rivas). Die in Ayers Filmen notorisch unfähige und obendrein korrumpierte
Polizei ist auch in „A Working Man“ keine Hilfe – im Gegenteil. Der Held der Arbeit,
Statham, muss selber ran und macht der Verbrecherbande bald schon – auf multiple
Weise hochgerüstet – die Hölle heiß. 

Markige One-Liner, jede Menge knochenzermalmende Gewalteinwirkung und eine mit filmischer Hingabe inszenierte Baller-Choreographie bestimmen das rund zweistündige Filmgeschehen, das roh und direkt die nicht ganz vornehmen Zuschauergelüste adressiert. Garniert wird Ayers harte Gewalt-Orgie mit Exkursen zur Bedeutung von Männlichkeit. Was es heißt ein wahrer Mann zu sein, will Ayers anhand seines unverstellt maskulinen Helden
demonstrieren, der notorisch gegen das kaputte System opponiert. Konfrontiert mit
Extremsituationen zählen die Werte Stärke, Brüderlichkeit und Loyalität und Härte im
Zweifelsfall mehr als moralische Beweggründe. 

Was den filmischen Ton angeht, kann man sich als Zuschauer im Falle Ayers nie ganz sicher sein, ob das nun alles parodistisch gemeint ist oder tatsächlich ernst – die schräge Kennmelodie unserer populistischen Zeit. Zu den Klängen der Mondscheinsonate unter den Bildern eines groß am Himmel hängenden Vollmondes löscht Statham einen dümmlichen
Widersacher nach dem anderen aus. Ein bisschen ist das wie die filmische Variante
von Fast Food. Man weiß als entsprechend Konsumierender, dass diese Dröhnung
nicht allzu gesund sein kann, ein bisschen schlecht ist einem im Anschluss an den
Exzess auch, und doch scheint eine baldige Wiederholung des Gelages nicht
vollends ausgeschlossen. David Ayer, Jason Statham und die Amazon MGM haben
hier eine wüste Erfolgsformel gefunden.

*Chris Schinke*

REVIEW KINO: „A Working Man“ mit Jason Statham