Blickpunkt:Film

Kino

Blickpunkt:Film: Was gibt es Neues beim Hamburger Filmstudium?

Hark Bohm: Einer unserer Lehrer hat den Goldenen Bären gewonnen - [Fatih Akin](/person/fatih-akin) für "[Gegen die Wand](/movie/gegen-die-wand)" - und ein Student ist zur gleichen Zeit für den Oscar nominiert worden - [Florian Baxmeyer](/person/florian-baxmeyer) für den Kurzfilm "[Die rote Jacke](/movie/die-rote-jacke)". Das ist für einen Filmstudiengang wohl ziemlich einzigartig. Dieser Erfolg beweist, dass das, was ursprüng-lich sehr misstrauisch beäugt wurde - ein Filmstudium in zwei Jahren absolvieren zu können - sich als richtig erwiesen hat. Dafür spricht auch, dass unsere Studenten seit jeher von der Branche sehr gut aufgenommen wurden.

BF: Liegt ein Grund dafür in der Praxisnähe der Ausbildung, die Sie von Anfang an betont haben?

HB: Ganz bestimmt. Es gibt einige Besonderheiten, die unseren Studiengang in Deutschland einmalig machen: Neben der Spezialisierung auf die Bereiche Regie, Produktion, Drehbuch oder Kamera ist die Kooperation im Team ein Ausbildungsziel. Dazu kommt: Unsere Lehrer sind ausnahmslos erfolgreiche Praktiker, u.a. [Thilo Kleine](/person/prof-thilo-kleine), [Dieter Wedel](/person/dr-dieter-wedel), [Sönke Wortmann](/person/soenke-wortmann), [Michael Ballhaus](/person/michael-ballhaus) und [Sytze van der Laan](/person/sytze-van-der-laan). Zudem wird an unserer Schule in jedem Semester im Team ein Film entwickelt und gedreht, dessen Erfolg darüber entscheidet, ob der Student ins nächste Semester kommt. Diese Filme werden von der Schule finanziert bzw. über den Förderverein [Hamburger Filmwerkstatt](/company/hamburg-media-school). Wir achten mit einer gewissen Strenge darauf, dass alle Studenten das geistige und praktische Filmhandwerk erlernen, denn wir sind der Überzeugung, dass die Kreativität eines Menschen nur eine Gestalt findet, wenn er das Handwerk beherrscht. Wichtig ist uns auch, die Studenten in ihren Träumen und Visionen zu unterstützen, Filme für die Leinwand machen zu wollen. Gleichzeitig sagen wir ihnen aber, ihr müsst das Fernsehen ernst nehmen, denn das Fernsehen ist das wichtigste identitätsbildende Medium einer Industrienation geworden.

BF: Dennoch steht für diesen erfolgreichen Studiengang eine Veränderung an.

HB: Die neuen Studenten werden im Herbst eine Filmschule vorfinden, die sich unter dem Dach der Hamburg Media School (HMS) befindet. Das Konzept der HMS sieht vor, dass unter diesem Dach verschiedene Schulen entstehen, die eine selbstständige Identität haben. Das Reizvolle ist, dass diese Schulen kooperieren

Verschiedene Schulen kooperieren

Dabei bleiben wir eine eigenständige Einheit mit den bewährten Leitern der Bereiche: [Rainer Berg](/person/dr-rainer-berg) (Drehbuch), Thilo Kleine (Produktion), [Karl Walter Lindenlaub](/person/karl-walter-lindenlaub) (Kamera); ich bleibe für die nächsten zwei Jahre Leiter Regie und voraussichtlich auch Leiter der Filmschule. Wenn wir das Konzept durchsetzen, ein unverwechselbares Label erhalten bleibt, eine Art Gütesiegel, ist das ein enormer Vorteil für die Studenten und wird unsere Schule noch attraktiver machen, weil sie noch effizienter sein wird.
Der nächste Studiengang beginnt im Wintersemester 2004. Die Bewerbungsfrist endet am 3. Mai. Infos unter [www.hamburgmediaschool.de](https://www.hamburgmediaschool.de).

Hark Bohm über den Studiengang Film an der HMS