Hans-Christian Schmid und C+W zünden "Lichter" an
Hans-Christian Schmid dreht bis 24. Oktober an der deutsch-polnischen Grenze zwischen Frankfurt/Oder und Slubice seinen neuesten Film mit Claussen + Wöbke in Koproduktion mit ZDF/Arte. "Lichter" (Prokino) verbindet fünf (Grenz-)Geschichten um Flüchtlinge aus der Ukraine, deren Schleuser und andere Figuren zu einem mehrsprachigen Mosaik.
Schmid, der mit seinem regelmäßigen Koautor Michael Gutmann das Drehbuch schrieb, ließ sich von einem Zeitungsartikel über Flüchtlinge, die im Niemandsland abgesetzt wurden, inspirieren und recherchierte u.a. bei Bundesgrenzschutz und Lokalzeitungen. Letztes Jahr hatten er und Gutmann ein Exposé ausgearbeitet, das sie mit ihren Stammproduzenten Jakob Claussen und Thomas Wöbke entwickelten. Von zehn Episoden wählten sie fünf aus, die nach dem "Short Cuts"-Muster in begrenzter Zeit, 48 Stunden, auf begrenztem Raum, zwischen Frankfurt und Slubice, spielen und miteinander verwoben wurden. Um die internationale Besetzung zusammenzustellen, castete man auch in Moskau und Warschau. "Es ist eine spannende Erfahrung, Schauspieler kennen zu lernen", erzählt Schmid, der "neue Gesichter finden" wollte, und neben Zbigniew Zamachowski aus "23", für den Schmid eigens eine Episode konzipierte, etwa Ivan Shvedoff ("England!"), Sergej Frolov und Anna Janowskaja sowie die bekannten deutschen Schauspieler Herbert Knaup und August Diehl (auch "23") besetzte, um nur einige aus dem Ensemble zu nennen. Das Problem bei der Vielzahl von Figuren, diese nur oberflächlich zeichnen zu können, sieht Schmid nicht: "Ich habe das Gefühl, dass sich die Figuren vermitteln", und er fügt hinzu, man "muss nur aufpassen, dass man die Geschichten nicht überlädt". Die Schauspieler sollen im Film auch ihre Muttersprache sprechen - Drehsprache ist Englisch - etwa ein Drittel der Dialoge werde untertitelt, so Schmid. Die Authentizität von Stoff und Figuren wird auch durch den Einsatz einer Handkamera verstärkt.