Blickpunkt:Film

Kino

Wir setzen große Hoffnungen auf einen fraktionsübergreifenden Konsens für ein vollumfängliches Gelingen der Filmförderreform und ihrer Finanzierung.

Wir wünschen uns, dass 2025 große international erfolgreiche deutsche Filme wie [„Das Lehrerzimmer“](/movie/das-lehrerzimmer), [„Systemsprenger“](/movie/systemsprenger), [„In Liebe, Eure Hilde“](/movie/in-liebe-eure-hilde), [„Roter Himmel“](/movie/roter-himmel), [„Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“](/movie/meine-wunderbar-seltsame-woche-mit-tess) und Serien wie [„Die Kaiserin“](/tvshow/die-kaiserin) – besser ausgestattet und schneller finanziert – in Deutschland gedreht werden können und auf Festivals und in den Kinosälen der Welt zu sehen sind.

Die Automatisierung der Filmförderung über ein neues FFG flankiert durch eine finanziell gut ausgestattete jurybasierte Spitzenförderung der BKM, durch eine Anreizförderung, eine Investitionsverpflichtung mit Rechterückbehalt und eine reformierte Talentfilmförderung über das Kuratorium junger deutscher Film (KjdF) sollen die deutschen Filme und Serien wieder wettbewerbsfähig und international sichtbar machen. 

Im Kulturausschuss zeigten die Abgeordneten aller demokratischen Parteien übergreifend Einigkeit über den Entwurf des FFG und Unterstützung für den erweiterten BKM-Haushalt. Gerade hat der Ausschuss die Beschlussempfehlung für das Plenum des Bundestages zum FFG-E vorgelegt. Von den Fachpolitiker:innen der ehemaligen Regierungskoalition hören wir positive Signale, dem Entwurf zustimmen zu wollen. Diese Hoffnung setzen wir auch auf die CDU, die in der Vergangenheit ein verlässlicher Partner der Filmwirtschaft war. Die Gremien der Filmförderungsanstalt stellen seit Monaten die begleitenden Richtlinien vor, um am 1.1.2025 für das neue System bereit zu sein. Alle ziehen an einem Strang. 

Sogar das Steueranreizmodell könnte mithilfe des neu ernannten Finanzministers schnell im Kabinett beschlossen werden. Auch an den Bundesländern sollte es nicht scheitern, da sie kurz vor dem Ende der Ampel die zuständigen Bundesministerien aufforderten, das Anreizmodell vorzulegen.

Die Chance für die Kabinettsvorlage der Investitionsverpflichtung, deren größter Kritiker die FDP war, besteht. So könnten Investitionen von Sendern und Streamern in deutsche Film- und Serienproduktionen fließen. Der vorgesehene Rechterückbehalt wird deutsche Filmproduzent:innen zusätzlich stärken. 

Die gesamte Filmwirtschaft wartet auf den erweiterten Haushalt für 2025. Die Unwägbarkeiten einer so umfassenden Reform sollten zumindest durch eine vorläufige Erhöhung des Budgets für DFFF und GMPF abgefedert werden. Die Erhöhung des Etats für die kulturelle Filmförderung und die angekündigte Teilfinanzierung des KjdF aus BKM-Mitteln sind für unsere Mitglieder, die mehrheitlich künstlerische Filme produzieren, und für das Filmschaffen in Deutschland ab 2025 unverzichtbar.

Es ist nicht die Zeit für parteitaktisches Kalkül! Wir brauchen jetzt den Konsens in der Politik für den FFG-E und für den (erweiterten) Haushalt der BKM, damit 2025 Filme und Serien produziert werden können. Wir appellieren an die Fraktionen des Bundestages und die bestehende oder neue Regierungskoalition, auch die ausstehenden Säulen der Filmförderreform zeitnah abzustimmen. 

Denn ohne Haushalt und die angekündigten Gesetze wird es zu einer Abwanderung des Filmschaffens in benachbarte Länder und zu Insolvenzen kommen. Wir fürchten den Verlust von mehr als 120.000 Arbeitsplätzen in der Filmproduktion. Es stehen Existenzen für alle Filmschaffenden auf dem Spiel. 

„Die Fraktionen haben es in der Hand, Stillstand zu verhindern“