Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung verstärkt in Aktion
Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung hat sich kürzlich einen Namen mit der Rekonstruktion von Fritz Langs "Metropolis" gemacht, der letztes Jahr auf der Berlinale und dem London Film Festival lief und von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. Seit dem 1. Juli 2001 fungiert Friedemann Beyer als neuer Vorstand.
Hat sich die Aufgabe der Stiftung anfangs auf die Verwaltung und den Erhalt des klassischen deutschen Filmerbes konzentriert, betont Friedemann Beyer, dass das Interesse heutzutage sei, die Stiftung mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. Man müsse "die Stiftung stärker präsent werden lassen" und "aktiver auf das Publikum zugehen und neues gewinnen". Das Hauptziel sei es, "alte Filme in bester technischer Qualität der Öffentlichkeit und insbesondere Jüngeren zugänglich zu machen". Bereits bei der Vorführung von "Metropolis" auf dem Londoner Filmfest seien etwa 50 Prozent jüngere Zuschauer anwesend gewesen. Besonders eine jüngere Zielgruppe dürfte auch das Konzept ansprechen, die alten Filmklassiker restauriert auf DVD herauszubringen, wie es jetzt als Pilotprojekt mit "Der blaue Engel" in Kooperation mit dem Filmmuseum Berlin, der Transit Film und BMG realisiert worden ist. Die DVD enthält neben der deutschen auch die englische Version, außerdem Probeaufnahmen von Marlene Dietrich, Biografien, Fotos, eine Chronologie, einen Audiokommentar sowie Auftritte aus Dietrichs späteren Jahren. In Zusammenarbeit mit der Stadt Wiesbaden, mit der man künftig regelmäßig kooperiere, wurde am 15. Dezember zudem eine Gala zum 100. Geburtstag der Filmlegende veranstaltet. Die angestrebte stärkere Repräsentation der Stiftung nach außen basiert auch auf der Kooperation mit Filmmuseen und der Export-Union, sodass die Filme auf Festivals und deutschen Filmschauen auch im Ausland laufen. Als weiteren wichtigen Aspekt der Stiftung nennt Beyer die politische Bildungsarbeit. Mit dem Kölner Institut für Kino und Filmkultur, das als Bindeglied zwischen der Stiftung und Schulen fungiert, wolle man die wissenschaftliche Arbeit (z.B. in Form von Symposien) stärker fördern. Bereits jetzt gebe es "regelmäßig Anfragen von Studenten und Schülern zu bestimmten Themen".