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Kino

Filmfonds - Ergänzung zur Bankenfinanzierung

Das Feld der Filmfonds wird zunehmend auch von traditionellen Banken als Ergänzung zu ihren sonstigen Finanzierungsaktivitäten entdeckt: Vertraten noch vor einem Jahr viele Häuser die Überzeugung, derartige Angebote schadeten ihrem seriösen Image, gehört es inzwischen zum guten Ton, Kunden diese innovative Anlageform anzubieten - trotz aller steuerlichen Unsicherheiten.

Kristian Bauer14.05.2000 22:00

Alle befragten Banken arbeiten derzeit an der Strukturierung eines eigenen Medienfonds bzw. setzen sich in ihren Kompetenzzentren intensiv mit der Materie auseinander. "Innovative Märkte fordern innovative Produkte", sagt etwa Armin Zimmermann von der Hamburger Dependance der Dresdner Bank, die für die Konzipierung des Berliner Animations Fonds verantwortlich ist. Kunden aus der Filmwirtschaft erwarten ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität von ihrer Bank. Einzige Unsicherheit auch in den Bankhäusern ist derzeit die Entwicklung der Steuergesetzgebung. So schränkt Andreas Köhler von der CFB Commerz Fonds Beteiligungsgesellschaft ein: "Erst nach der Veröffentlichung des Medienerlasses werden auch wir wieder verstärkt an der Konzeption von Medienfonds arbeiten." Die weitere Entwicklung der Medienfonds in Deutschland hänge maßgeblich von den steuerlichen Vorgaben ab: "Wenn die steuerlichen Rahmenbedingen einmal klar sind, werden Fonds weiterhin bzw. wieder verstärkt fester Bestandteil des Finanzierungsmix für Filmproduktionen sein", sagt André Druskeit von der Vereins- und Westbank. Auch Claudia Ostermeier von der Hypo-Vereinsbank ist sich sicher: "Sollte bei der Steuergesetzgebung eine zufrieden stellende Lösung gefunden werden, ist sicherlich mit einer expansiven Entwicklung zu rechnen." Hagen Behring von der Stadtsparkasse Köln sieht steuerliche Absatzmöglichkeiten als obligatorisch für den weiteren Bestand: "Sollte die steuerliche Unterstützung gänzlich wegfallen, glaube ich nicht sehr stark an eine Fortsetzung des Medienfonds-Booms." Ganz aussterben werden sie jedoch nicht, so Behring: "Den einen oder anderen wirklich ertragsstarken und damit unter Renditeschwerpunkten sinnvollen Fonds dürfte es aber auch dann in Zukunft geben." Alle Banken schätzen Fonds inzwischen als willkommene Ergänzung zur herkömmlichen Finanzierung von Filmprojekten. So bietet sich laut André Druskeit in bestimmten Fällen durchaus eine Fondsfinanzierung an, da sein Haus beispielsweise in der Regel keine Performance-Risiken finanziert. Hagen Behring dagegen glaubt, dass auch eine Bankenfinanzierung alternativ jederzeit möglich sei. "Fonds legen außerordentlich strenge Spielregeln zugrunde." Dennoch sei es für eine Medienbank wie die Stadtsparkasse Köln "wichtig und imagefördernd", auch auf diesem Sektor Präsenz zu zeigen: "Das war auch die primäre Motivation für unser Einsteigen bei Apollo Media 2", so Behring.

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