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Kino

Film-Line und Epo Film produzieren mit Jo Baier

Seit 18. März dreht Jo Baier in den Tiroler Alpen das historische Bergbauerndrama "Schwabenkinder". Später siedelt die Produktion nach Meersburg an den Bodensee über. Um das schwierig umzusetzende Projekt zu stemmen, haben die Produktionsfirmen Epo-Film und Film-Line eine ganze Reihe von Partnern um sich geschart, darunter BR, SWR, ORF, SF DRS, FFF Bayern und MFG.

fra05.04.2002 11:36

Als Schwabenkinder wurden im vorvergangenen und zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Sprösslinge von Tiroler und Schweizer Bergbauern bezeichnet, die von ihren verarmten Eltern nicht ernährt werden konnten und deshalb auf Kindermärkte im Oberschwäbischen gegeben wurden. Obwohl in den zwanziger Jahren offiziell abgeschafft, wurde diese Form der Sklaverei noch bis in die vierziger Jahre betrieben. Diesem düsteren Kapitel heimatlicher Geschichte wurde von Literatenseite bereits einige Aufmerksamkeit geschenkt (z.B. Regina Lamperts "Die Schwabengängerin"). Um jedoch als Filmstoff zu gedeihen, bedurfte es eines längeren Prozesses. Der Münchner Filmemacher Hans-Jürgen Panitz ("Die Macht der Bilder - Leni Riefenstahl") näherte sich dem Thema bereits dokumentarisch an und wandte sich damit an den Wiener Produzenten und Geschäftsführer von Epo Film, Dieter Pochlatko. Dieser holte sich Arno Ortmaier und seine Film-Line ins Boot. Gemein-sam konnte man auch Jo Baier für den Stoff begeistern, der dann fast ein ganzes Jahr in die Entwicklung des Buches investierte. Als "sehr angenehm" empfindet Ortmair die Zusammenarbeit mit Baier, den er als Autor und Regisseur in Personalunion gewinnen konnte. "Er ist ein großartiger Rechercheur, mit den Themen bis ins Detail vertraut und arbeitet in überschaubarem Zeitrahmen. Er schreibt visuell und schafft es, starke Emotionen zu erzeugen." Der ideale Mann also zur Umsetzung des "zutiefst berührenden" Themas: "Der Stoff konfrontiert uns mit einer Zeit, in der es noch ums reine Überleben ging. Die Leute hatten zum Leben nur den Boden, auf dem sie standen, und mussten deshalb ihre Kinder abgeben", so Ortmair.

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