Europäische Verleiherinitiative European DocuZone: Digitalvertrieb für Dokumentarfilme
Die in der Branche bereits seit einigen Jahren erwartete Digitalisierung von Projektionstechniken bei Filmtheatern nimmt konkrete Formen an. Der einst als revolutionär bezeichnete Wechsel von analogen zu digitalen Standards geht dieses Mal nicht von der Hardware-produzierenden Industrie aus, sondern von Vertretern des Mikrobereichs der Branche.
Björn Koll, Geschäftsführer der Salzgeber Medien in Berlin (aktuell im Verleih "Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen"), ist auf deutscher Seite Mitinitiator des Projekts European DocuZone, bei der ein Netz aus Verleihen wie der Salzgeber Medien GmbH, staatlicher Filmförderungsanstalten (Holland) und Interessenverbänden aus dem Bereich Dokumentarfilm (z.B. in Österreich und der Slowakei), in Filmkunst- und Programmkinos ihrer Länder digitale Kinoprojektoren installieren wollen. Parallel zur Umrüstung der Projektionstechnik sieht das Modell der European DocuZone auch die Digitalisierung der Distribution vor. Wenn, wie geplant, Filme per Satellitenempfang ausgestrahlt oder als komprimierte Dateien auf einem eigenen Server im Kino abgerufen und - nach der Entschlüsselung - projiziert werden können, entfällt mit der risikoreichen Herstellung der Startkopien ein erheblicher Kostenfaktor und damit ein Hindernis für einen flexibleren Marktzugang beim Vertrieb von Dokumentarfilmen.