Anzeige
Kino

Dresdner Kinomarkt im Umbruch

Ende Dezember 2001 übernahm der Dresdner Frank Apel das insolvente Bofimax in der sächsischen Landeshauptstadt und stieg zum größten eigenständigen Kinobetreiber in Ostdeutschland auf.

ul25.01.2002 14:46
Frank Apel
Frank Apel

Apel, bislang Betreiber der Dresdner Schauburg mit drei Sälen für 690 Zuschauer, verfügt mit dem Bofimax nun zusätzlich über sieben Säle mit 1700 Plätzen. Das Bofimax war im Mai 1997 vom inzwischen in Konkurs gegangenen Bochumer Kinobetreiber Hans-Georg Rehs eröffnet worden. Im vergangenen Jahr erzielte es mit 153.000 Besuchern einen Negativrekord (1999: 250.000) und verlor weiter an Boden gegenüber den drei anderen Dresdner Multiplexen. So konnte der Dresdner UFA-Palast (14 Säle/ 4200 Plätze) 50.000 Besucher mehr anziehen und erreichte damit knapp die Grenze von einer Million. Die UCI Kinowelt (neun Säle/2600 Plätze) legte um zehn Prozent auf 650.000 Besucher zu. Vor allem das im Dezember 2000 eröffnete Cinemaxx (acht Säle/1800 Plätze), das im ersten Jahr seines Bestehens 350.000 Besucher zählte, zog dem Bofimax Publikum ab. Diesem Abwärtstrend will Apel begegnen, indem er das Bofimax, das er künftig unter dem Namen "Metropolis" firmieren lässt, als Arthouse-Center profiliert. In dessen Programm sollen Filme wie "American Pie" oder "Scary Movie" künftig nicht mehr auftauchen, dafür neben "gehobenem Mainstream" von "James Bond" über "Harry Potter" bis "Der Herr der Ringe" auch Programmkinotitel von "Brot & Tulpen" bis "Nirgendwo in Afrika". Daneben will Apel Originalversionen anbieten und in der Schauburg gezeigte Filme weiter auswerten. Um das Metropolis wirtschaftlich betreiben zu können, brauche er jährlich 200.000 Besucher, erklärte der Kinomacher gegenüber Blickpunkt:Film.

Anzeige