DLM-Studie und Branchendiskussion zum Fernsehmarkt
Deutschlands TV-Produzenten haben 2000 rund fünf Mrd. Mark Umsatz erzielt, lautet eine der interessantesten Erkenntnisse einer DLM-Studie. Im Anschluss an die Präsentation der Studie zur deutschen Film-und Fernsehwirtschaft 2000/01 diskutierte eine illustre Branchenrunde die aktuelle Situation.
Die von der DLM beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Auftrag gegebene Studie hat den Fokus vor allem auf die TV-Branche gerichtet. Da sich die Daten auf das "Boomjahr" 2000 beziehen, haftet ihr jedoch der Makel der Vergänglichkeit an. Trotzdem ist es interessant, zu erfahren, dass von den exakt 4,92 Mrd. Mark (2,52 Mrd. Euro) Gesamtumsatz der TV-Produzenten rund 3,6 Mrd. Mark auf Auftragsproduktionen der privaten Veranstalter entfielen. Der durchschnittliche Umsatz der an der Erhebung beteiligten 153 TV-Produzenten lag 2000 bei 19,9 Mio Mark, für die Produzenten mit fiktionalem Schwerpunkt bei 27,6 Mio. Mark. Der Bogen zum wesentlich weniger rosigen Hier und Jetzt wurde über eine von Blickpunkt:Film-Chefredakteur Ulrich Höcherl moderierte Podiumsdikussion gespannt. BLM-Präsident Wolf-Dieter Ring nannte Vielfaltssicherung, Kreativität und Wettbewerb als Werte, für die es in der deutschen Film- und TV-Wirtschaft einzutreten gelte. Johannes Kreile vom Bundesverband Deutscher Fernsehproduzenten wies auf die drohende Schieflage zwischen abhängigen und unabhängigen Produzenten hin. "Will man die Unabhängigen überhaupt noch?", stellte Kreile in den Raum. Vor allem die ARD - leider nicht auf dem Podium vertreten - geriet an den Pranger. Von 19 Mehrheitsbeteiligungen unter den TV-Produzenten sind elf Töchter von Sendeanstalten des ARD-Konglomerats.