Blickpunkt:Film

Kino


Am traditionellen Fernseh- und Filmstandort Berlin-Adlershof hat die [DFFB](/company/dffb) im Oktober ihr Übergangsquartier bezogen. Der Umzug in den Neubaukomplex Berlin DECKS in Berlin-Moabit ist jetzt für Ende 2025 geplant.

Die DFFB ist jetzt Mieter im Studio 16 des weiträumigen Geländes im Süden Berlins. Die Filmtechnik sowie die Büroausstattung waren bereits in den Semesterferien vom alten Standort im Filmhaus am Potsdamer Platz nach Adlershof umgezogen. Im Oktober begann dort der reguläre Lehrbetrieb. 

„Auch wenn es Vorbehalte unserer Studierenden aufgrund der Lage gab, sind die meisten jetzt froh. Er ist sehr viel ruhiger. Der Lärm der Bauarbeiten am Potsdamer Platz hat alle in den vergangenen Jahren belastet“, betont [Wolf Plesmann](/person/rolf-lehmann). 

Der Jurist war seit 2023 Interimsdirektor der DFFB und übernahm im Juli 2024 für drei Jahre das Amt des Direktors. Die räumlichen Möglichkeiten sind auf den ersten Blick exzellent. Zum Studio gehört ein 720qm großes Fernsehstudio mit beleuchteter Showtreppe, das von der DFFB als Aula genutzt wird. Dort können die Akademiemontagen mit jahrgangsübergreifenden Diskussionsrunden fortgeführt werden. In dem Komplex befinden sich zudem Seminarräume, drei Schallschutzkabinen für Schnittplätze, ein Mischatelier sowie eine DAW (Digital Audio Workstation) für Sprachaufzeichnungen und Sounddesign. Neun digitale und analoge Schnittplätze, Plätze zur Postproduktion und Räumlichkeiten für die Filmtechnik runden das Angebot ab. Für ihre Filmvorführungen nutzt die DFFB das fußläufig gelegene Kino „Casablanca“.  Auch andere Nachbarn haben Kooperationsmöglichkeiten angeboten. Die Vernetzung mit den vor Ort ansässigen Produktionsunternehmen sieht Plesmann als Chance für die Studierenden, sehr früh in Kontakt mit der Praxis zu kommen. 

Doch es bleiben einige Wermutstropfen. Der Platz ist begrenzt, obwohl sich die Fläche von 2500qm auf 4300qm vergrößerte. Die Postproduktion und das Postgraduiertenprogramm „Serial Eyes“ bleiben bis zum Jahresende am alten Standort am Potsdamer Platz. Dann zieht das postgraduale Programm in ein Provisorium in Wedding um. Außerdem mangelt es in Adlershof an Räumen für Seminare und Büros für die rund 60 Mitarbeitenden der DFFB. Daher musste sich Plesmann schweren Herzens entschließen, in diesem Jahr keine neuen Studierenden zu immatrikulieren. Den Interimsstandort hatte die BEOS AG, Bauträger des Neubaus in den Berlin DECKS am Friedrich-Krause-Ufer in Moabit, vorgeschlagen. Der ursprüngliche Bezugstermin im Oktober 2024 war durch Verzögerungen beim Bau nicht zu halten. Eine Kündigung des Mietvertrags wurde durch das Land Berlin geprüft. Auch Schadenersatzansprüche für die Verzögerung könnten nicht geltend gemacht werden, erklärte Florian Graf, Leiter der Berliner Senatskanzlei, im Januar vor dem Abgeordnetenhaus. Die Mehrkosten für das Provisorium in Höhe von vier Millionen Euro trägt das Land Berlin.

Ob der Kostenrahmen eingehalten werden kann, möchte Plesmann heute nicht einschätzen. Neben dem Umzug konzentriert er sich auf die weiteren Hausaufgaben. Gegenwärtig fürchtet er nicht, dass das Programm „Leuchtstoff“, in dessen Rahmen Abschlussfilme gemeinsam mit Medienboard und rbb entstehen, dem Rotstift im Sender zum Opfer fällt. Mit den Verantwortlichen ist er in ständigem Austausch. Im kommenden Jahr wird die Stelle der künstlerischen Direktion ausgeschrieben, auch für seine eigene Stelle bereitet er gemeinsam mit dem Senat eine ordnungsgemäße Ausschreibung vor. Eine Bewerbung um eine weitere Amtszeit schließt er nicht aus.


Die Deutsche Film- und Fernsehakademie im Übergangsquartier