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Kino

Berliner Film Companie mit neuen Projekten

Zur Mipcom hat die Berliner Film Companie ihre Vertriebskampagne für vier im Rahmen des Berliner Animationsfonds (BAF) fertig gestellte Animationsserien gestartet. Die BFC wurde 2002 gegründet und ist 100-prozentige Tochter der zur Allianz gehörenden Dresdner Bank, der Initiatorin des BAF.

stei01.12.2003 15:59
Das Management von BFC (v. l.): Volker Baas (CEO), Frank Braun (CEO), Frank Lehmann (COO) und Michael Hefferon (Senior Vice President of Production)
Das Management von BFC (v. l.): Volker Baas (CEO), Frank Braun (CEO), Frank Lehmann (COO) und Michael Hefferon (Senior Vice President of Production)

Zur Gründung der BFC kam es, nachdem 2002 die Allianz die Dresdner Bank gekauft und nach einer auf Grund der Medienkrise durchgeführten Überprüfung beschlossen hatte, die Produktionsstruktur umzustellen. "Die Bank hielt es für sinnvoll, die Kontrolle zu übernehmen", sagt dazu Volker Baas, CEO der BFC. Die BFC Berliner Film Companie Beteiligungsgesellschaft untergliedert sich in drei Geschäftsbereiche: Distribution, Produktion und Finanzierung. Der Produktion ist ein Studio mit Sitz in Berlin angeschlossen, in dem die kreativen Hauptarbeiten aller BFC-Produktionen stattfinden. "Alle Schlüsselpositionen, das kreative Talent, die Überwachung des Zwischenbereichs und die Pre- und Postproduktion sitzen in Berlin", betont Frank Braun, Ko-CEO der BFC. Die Ausführung zeitintensiver einfacher Arbeiten jedoch lagert die BFC wie alle anderen deutschen Studios aus. Hier steht die BFC gerade mit einem Studio in Hongkong in Verhandlungen über eine Partnerschaft. Nach Beendigung der über den BAF finanzierten Serien strebt die BFC die Herstellung von zwei Halbstundenserien pro Jahr plus 90-Minütern für Kino und/oder Direct-to-DVD an. Bei der Finanzierung, auch mit Hilfe von Investoren, sollen individuelle Finanzierungsmodelle zum Zuge kommen, die auf die Expertise des Mutterhauses zurückgreifen. Die Neuorientierung der Dresdner Bank begründet Volker Baas mit Marktüberlegungen: "Auf dem europäischen Markt allein ist es nicht mehr möglich, die notwendigen Einkünfte zu erzielen, weswegen wir in erster Linie für den US-Markt produzieren und dafür den in den USA gewohnten Qualitätsstandard hier herstellen." Um dies zu erreichen, wurde u.a. Michael Hefferon als Senior Vice President of Production angestellt, der sämtliche kreativen Entscheidungen trifft und entscheidend mithelfen soll, die BFC-Produkte zu Marken zu entwickeln. Hefferon nahm sich alle sieben Serien des BAF vor und modifizierte sie im ersten Jahr des Bestehens der BFC entsprechend des neuen Konzepts, um bei der vergangenen Mipcom sowohl die ersten vier Serien als auch die BFC selbst zu präsentieren. "Die Serien sollten schneller und frecher werden und die Kids von heute ansprechen", erklärt Hefferon, "so haben wir im Allgemeinen den Look mit visuellen Effekten aufgepeppt und einen schnellen Grunge-mäßigen Gitarren-Score schreiben lassen, was uns ein großes, positives Echo von Sendeanstalten und den Kids einbrachte." Komplett umgeschrieben wurden die Serien "Acarians" sowie "Microphonies". In diesem Prozess änderten sie auch ihre Namen in "Sherm's Germs", die in diesem Zuge zu einer Marke mit entsprechenden Merchandisingprodukten ausgebaut wird, respektive "MP4orce". "Mission Odyssey", die im Berliner Studio der französischen Firma Marathon entstand, läuft mit teilweise 50 Prozent Marktanteil beim französischen Sender M6, wurde für den internationalen Markt aber schneller geschnitten, mit einer anderen Musik versehen und humorvoller vertont. "Meadowlands - Im Schatten der Elfen" und "Adventurers" werden ab Frühjahr bei Super RTL laufen. Auch der noch in der Fertigung befindliche "Sherm's Germs" wird dort ausgestrahlt. Mit "Sherm's Germs" und "MP4orce" ist das BFC-Studio bis ins dritte Quartal 2004 ausgelastet. Ziel des BAF war es, die Berliner Animationslandschaft zu stärken und zu verbreitern, weshalb ein wesentlicher Teil der Arbeiten an BAF-finanzierten Projekten in Berlin ausgeführt werden musste. "Durch 'Sherm's Germs' und 'MP4orce' findet in Berlin weitaus mehr an Herstellungsvolumen statt, als ursprünglich vorgesehen", versichert Volker Baas die Einhaltung der Vorgabe, "dadurch kommen wir auf deutlich mehr als 60 Prozent der Ausgaben für die Produktion vor Ort.

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