Blickpunkt:Film

Kino

Das Programm der 74. Ausgabe des [Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg (IFFMH)](/company/iffmh-filmfestival-mannheim-ggmbh) steht. Laut Festivalleiter Dr. [Sascha Keilholz](/person/sascha-keilholz) soll die diesjährige Filmauswahl für Offenheit, Vielfalt und Dialog stehen. Passend zur Edition stehen 74 Langfilme aus über 50 Ländern auf dem Programm – begleitet von einer Vielzahl von Begegnungsformaten, die das IFFMH als Ort des Austauschs und der demokratischen Kultur profilieren. 

Inhaltlich ist der Jahrgang von einer jungen, globalen Generation von Filmemacher:innen geprägt, deren Arbeiten postmigrantische und gesellschaftspolitische Themen aufgreifen. „Heimatverlust und Neubeginn sind immer wieder Ausgangspunkt ihrer Geschichten“, so Keilholz. „Das Kino wird zum Gegenentwurf zu Flucht und Trauma – als Ort, der verbindet, Verständnis schafft und Perspektiven eröffnet.“ Eine Neuerung markiert die Partnerschaft mit dem SWR: Erstmals wird der renommierte Deutsche Dokumentarfilmpreis im Rahmen des IFFMH verliehen.

Oberbürgermeister Christian Specht betont die verbindende Rolle des Festivals für die Region: „Das IFFMH macht Kultur erlebbar, belebt Räume und bringt Menschen ins Gespräch.“ Nach der Wiedereröffnung der Planken Lichtspiele ist das Festival 2025 wieder in allen Kinos beider Städte präsent – einschließlich des Stadthauses N 1.

##### Neue Stimmen, globale Perspektiven

Den Auftakt macht am 6. November die Deutschlandpremiere von „Inside Amir“ des iranischen Regisseurs Amir Azizi, in der ein junger Mann vor dem Dilemma steht, den Iran mit seiner Freundin zu verlassen oder bei seiner Familie zu bleiben. Den Schlusspunkt markiert am 16. November [Chad Hartigans](/person/chad-hartigan) [„The Threesome“](/movie/the-threesome). Als Center Piece wird [Chandler Levacks](/person/chandler-levack) Indie-Komödie „Mile End Kicks“ in Szene gesetzt.

Im Wettbewerb „On the Rise“ präsentiert das IFFMH 16 erste und zweite Langfilme als Deutschlandpremieren. Die Auswahl reicht von südamerikanischen Werken wie Nayra Ilic Garcías „Cuerpo Celeste“ und Tomás Corredors „Noviembre“ bis zu asiatischen Beiträgen wie Zhang Zhongchens „Nighttime Sounds“ oder Yukari Sakamotos „White Flowers and Fruits“. Thematisch verbinden sie Erfahrungen von Migration, Identität und sozialem Wandel. Die europäischen Beiträge wie Mihai Mincans „Milk Teeth“ und Teodora Ana Mihais „Traffic“ greifen politische Umbrüche und Arbeitsmigration auf.

Neben dem Wettbewerb besticht das Programm durch zahlreiche Deutschlandpremieren prominenter Regisseur:innen. David Pablos’ queeres Roadmovie „On the Road“, Gewinner der Orizzonti in Venedig, steht exemplarisch für ein Kino, das Diversität ästhetisch wie inhaltlich feiert. [Teona Strugar Mitevskas](/person/teona-strugar-mitevska) [„Teresa – Ein Leben zwischen Licht und Schatten“](/movie/mother_1) zeigt [Noomi Rapace](/person/noomi-rapace) als ambivalente Mutter Teresa, untermalt von Metalmusik. [Naomi Kawases](/person/naomi-kawase) „Yakushima’s Illusion“ mit [Vicky Krieps](/person/vicky-krieps) und [László Nemes’](/person/laszlo-nemes) [„Orphan“](/movie/arva) gehören ebenso zu den Höhepunkten wie neue Werke von [Jafar Panahi ](/person/jafar-panahi)([„Ein einfacher Unfall“](/movie/it-was-just-an-accident)), [Robin Campillo](/person/robin-campillo) ([„Enzo“](/movie/enzo)) und [Alireza Khatami](/person/alireza-khatami) („The Things You Kill“).

##### Dokumentarisches Profil gestärkt

Mit der Ausweitung der Sektion „FILMSCAPES“ unterstreicht das Festival seinen dokumentarischen Fokus. Zu den Höhepunkten zählen Lana Dahers „Do You Love Me“, eine filmische Spurensuche im Libanon, und „Waking Hours“ von Federico Cammarata und Filippo Foscarini, der das Schicksal von Flüchtlingen an der ungarischen Grenze dokumentiert – gedreht ohne künstliches Licht.

##### Nachwuchs im Fokus

Für den mit 10.000 Euro dotierten Young Actors Award sind Skye Alyssa Friedman („Lemonade Blessing“), Noah Sayenko („Regen fiel auf nichts Neues“) und Maksym Slivinskyi („Enzo“) nominiert. Der Preis wird sektionsübergreifend für herausragende Nachwuchsleistungen vergeben.

##### Dialog und Begegnung

Das umfangreiche Rahmenprogramm betont den gesellschaftlichen Anspruch des Festivals. Neben interkulturellen Veranstaltungen und Konzerten bietet das IFFMH mehrere frei zugängliche Podiumsgespräche, darunter FILM.POLITIK.DIALOG mit Vertretern aus Politik und Branche. Kunst-Performances wie IFFMH im Fluss auf dem Neckar sowie Installationen und Masterclasses schaffen zusätzliche Räume für Austausch und Reflexion.

##### Auszeichnung für Tim Fehlbaum

Der Schweizer Regisseur [Tim Fehlbaum](/person/tim-fehlbaum) erhält den Grand IFFMH Award. Seine Filme – von [„Hell“](/movie/hell_7) über [„Tides“](/movie/tides) bis [„September 5“](/movie/september-5)– verhandeln Grenzerfahrungen zwischen Mensch und Umwelt. Die Preisverleihung am 8. November im Karlstorbahnhof Heidelberg wird von einer Retrospektive und einer Masterclass begleitet.

##### Tickets und solidarisches Preissystem

Der Vorverkauf startet am 20. Oktober online sowie an allen Reservix-Stellen. Das solidarische Preismodell bleibt bestehen: Tickets kosten 8, 12 oder 14 Euro, Festivalpässe zwischen 60 und 100 Euro. Kulturpass-Inhaber:innen genießen freien Eintritt.

Das ganze Programm im Überblick finden Sie [hier](https://www.iffmh.de/festival/unser-filmprogramm/index_ger.html).

IFFMH präsentiert Programm und den Deutschen Dokumentarfilmpreis