Blickpunkt:Film

Film

Nach vier Jahren sehen wir endlich wieder einen Bully-Film, mit Action, Lachern, Herzschmerz und Verfolgungsjagden. Was können wir von [Bully macht Buddy](/tvshow/bully-macht-buddy) sonst noch erwarten?


[Michael Bully Herbig](/person/michael-bully-herbig): Sogar noch'n bisschen mehr. Es beginnt mit Leichtigkeit, man denkt, man sitzt in einer Komödie. Dann kommt Mina Tanders Gespräch mit einem älteren Herrn über seine Jugendliebe. Da wird's ganz still im Kino, die Leute kriegen feuchte Augen. Aber dann geht's absurd weiter, da sitzt ein Typ, Alexander Fehling, im Diner und erzählt seinem Psychiater, dass sein Schutzengel Hasenzähne trägt.


Wie wichtig ist diese Mischung aus komischen und bewegenden Momenten?


Ganz wichtig. Es soll keine Rührseligkeit aufkommen, man wird zwischendurch auch überrascht. Hat noch Pipi im Augenwinkel und muss schon wieder Schmunzeln. Das wird oft mit Genremix verwechselt, ist aber nur pure Kinounterhaltung. Die Figuren werden ernst genommen, es sind Menschen, die in absurde Situationen geraten.


Die sich, wie Mina Tander und Alexander Fehling, ziemlich schnell ziemlich heftig verlieben...


Ja, ich glaub an so was! Ich glaube, dass dir das jederzeit passieren kann!


In Ihrem Film spielen Sie einen Schutzengel. Vorher haben wir Sie als Schauspieler in "[Hotel Lux](/movie/hotel-lux)", "Zettl" und "[Der unglaubliche Burt Wonderstone](/movie/der-unglaubliche-burt-wonderstone)" gesehen. Was hat Sie daran gereizt?


Mal ehrlich, wann kriegt jemand wie ich, der den Komikerstempel trägt, eine solche Chance, mit Leander Haußmann oder Helmut Dietl zu arbeiten, dermaßen unterschiedlichen Kreativen. Und dann noch die Drehtage in L.A. mit Steve Carell und Jim Carrey. Das alles war für mich ein echter Glücksfall.


Wie immer haben Sie das Drehbuch selbst geschrieben.


Ja, und das war diesmal etwas ungewohnt, weil es emotionaler zugeht. "Buddy" ist ein ehrlicher Film. Ich habe die Hosen runtergelassen - das hätte ich mich vor zehn Jahren nicht getraut.


"Buddy" ist auch insofern ein neuer Bully, als er nicht auf Parodie setzt wie Ihr größter Erfolg, "[Der Schuh des Manitu](/movie/der-schuh-des-manitu)".


"Wickie und die großen Männer" ging auch schon in eine andere Richtung, es war keine Parodie, sondern ein an einer Vorlage orientiertes Abenteuer. Danach war mir klar, dass es keinen Weg zurück gibt zur Parodie. Das hatte ich dreimal gemacht - ich finde, das reicht dann auch.


Sie haben in München und erstmals auch in Hamburg gedreht.


Wir waren tagelang unterwegs auf Motivsuche in Hamburg. Die Stadt hat mich total inspiriert. Zufälligerweise stand zu dem Zeitpunkt am Hafen dieses Baugerüst herum und die Idee entstand, es in die Actionszene einzubauen. Sieben Drehtage für 5 Minuten Action, aber das war's wert.


Sie arbeiten seit Jahren mit demselben Team zusammen. Wie wichtig ist das?


Eine spitzenmäßige Mannschaft. Ich muss die Menschen mögen, mit denen ich arbeite. Mit dieser Truppe ist das jedes Mal wie ein kleines Klassentreffen.


Nur der Kameramann ist neu...


Ja, und wenn man sagt, dass Regie und Kamera ein eheähnliches Verhältnis haben sollten, dann ist Torsten Breuer meine große Liebe ... (lacht)


Sie haben auch die Sitcom "[Bully macht Buddy](/tvshow/bully-macht-buddy)" gedreht.


In den USA gibt es wahnsinnig viele Sitcoms, die vor Publikum aufgezeichnet werden, bei uns keine einzige, das fand ich schade. "Buddy" war der perfekte Anlass, es einmal zu versuchen: In fünf bis sechs Folgen selbstironisch erzählen, was einem Filmemacher so alles passieren kann. Vor Publikum zu spielen, hat einen riesen Spaß gemacht.


Wo Bully draufsteht, ist auch Bully drin - stimmt das noch?


Klar. Aber in diesem Fall, einfach mal vergessen und den Film anschauen.

"Verlieben? Kann jederzeit passieren!"