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Film

Nach Liquidierung der Pole Position Merchandising

Schumis Agentur in Bedrängnis

ast31.08.2002 10:00
Obwohl "Schumi" längst mit der Deutschen Vermögensberatung kooperierte, saß PPM noch immer auf tausenden von Dekra-Mützen
Obwohl "Schumi" längst mit der Deutschen Vermögensberatung kooperierte, saß PPM noch immer auf tausenden von Dekra-Mützen

Bei der Firmenpleite scheint nicht alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein: Gegen ehemalige Verantwortliche bei PPM, darunter den früheren Geschäftsführer Joachim Schäfer, ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz wegen Verdachts der Insolvenzverschleppung und Untreue. Vorausgegangen waren zwei Strafanzeigen früherer Mitarbeiter. Allerdings war Schäfer bis März Geschäftsführer gleich zweier Firmen: Neben der PPM Dierdorf leitete er auch die Agentur des Schumacher- Managers Willi Weber in Stuttgart, die für das Geschäft mit Schumacher-Lizenzen zuständig ist. Deren Name, Pole Position Marketing (PPM), führt häufig zur Verwechslung der beiden Unternehmen. "Leider gibt es diese Namensgleichheit", bedauert Willi Weber. Schäfer habe das Dierdorfer Unternehmen im vergangenen Jahr von dispo (Dierdorfer Siebdruck und Sportprodukte) GmbH in PPM umbenannt, so Weber. Anders als in den Medien dargestellt, habe er selbst mit der insolventen Firma aber nichts zu tun. Sie gehöre nicht zu seiner Firmengruppe Weber Management GmbH. Indirekt ist Weber dennoch von der Firmenpleite betroffen: Branchenkreisen zufolge war PPM Stuttgart Hauptgesellschafterin der PPM Dierdorf, bis sie ihren Anteil drei Monate vor der Insolvenz an die Cassius Vermögensverwaltungsgesellschaft in Sindelfingen verkaufte. Diese steht unter dem maßgeblichen Einfluss des Rechtsanwalts Nils Harder, der auch Weber und Schumacher vertritt. Offiziell wurde die Veräußerung damit begründet, dass sich die Stuttgarter PPM auf Rechtehandel und das Lizenzgeschäft konzentrieren wolle. Harder beschloss offenbar, die Dierdorfer Gesellschaft zu liquidieren, doch machten die Gläubiger hohe Forderungen geltend. Daraufhin meldete Pole Position Merchandising Insolvenz an. Einen Schuldenberg von 4,5 Millionen Euro soll die Firma angehäuft haben. Wie Insider berichten, versuchte Harder noch in letzter Minute, eine Namensänderung durchzusetzen. Zuletzt soll das Unternehmen noch einen Jahresumsatz von 13,8 Millionen Euro ausgewiesen haben.

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