MusikWoche

Recorded & Publishing

Das Vorgehen der GEMA gegen KI-Konzerne wie [OpenAI](https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/gema-geht-gegen-openai-vor-gericht-2b005548b814accc19c1a3c81b2a6e0b) und [Suno](https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/zweite-ki-klage-gema-knoepft-sich-suno-vor-7580093868c43665664c2fe1ee0230d3) macht im Norden Europas Schule: Dort zieht nun die Koda gegen Suno vor Gericht, wie die dänische Verwertungsgesellschaft am 4. November 2025 [bestätigte](https://koda.dk/om-koda/nyheder/koda-sagsoeger-ai-tjenesten-suno). Bei der Koda wirft man dem US-Technologieunternehmen Suno den Diebstahl der Musik dänischer Künstler:innen vor.

Ähnlich wie im Falle der GEMA gegen Suno macht man die Vorwürfe bei der Koda an Ähnlichkeiten fest: Mit nur wenigen Klicks und einfachen Eingabebefehlen könne der Musikdienst Suno Musikstücke generieren, die wie Musik klingen, die viele Menschen bereits kennen würden. "Das ist nur möglich, weil Suno die Lieder dänischer Künstler:innen ganz bewusst und ohne Genehmigung oder Bezahlung genutzt und kopiert hat", heißt es in einer Mitteilung aus Kopenhagen.

In den Zeugenstand gerufen werden [zum Beispiel](https://koda.dk/koda-sagsoeger-suno/musik-genereret-af-suno) die Songs "Barbie Girl" von Aqua, "A Beautiful Life" von Christopher, der "Final Song" von Mø, "Sleeping My Day Away" von D-A-D oder "Sunshine Reggae" von Laid Back. Keine:r der beteiligten Autor:innen sei um Erlaubnis gebeten worden oder habe eine Vergütung vom amerikanischen Technologieunternehmen erhalten: "Künstliche Intelligenz hat großes Potenzial und kann als inspirierendes und kreatives Werkzeug dienen. In diesem Fall handelt es sich jedoch darum, dass ein amerikanisches Technologieunternehmen wissentlich das dänische Musikerbe gestohlen hat und es nun nutzt, um ein eigenes Konkurrenzgeschäft aufzubauen", klagt Koda-Direktor Gorm Arildsen. "Das ist keine Innovation - das ist der größte Musikdiebstahl der Geschichte. Es ist illegal und eine Bedrohung für die dänische Musikwirtschaft und unsere Kultur."

Kurz zuvor hatte die Koda im Schulterschluss mit der dänischen IFPI-Organisation [bereits](https://koda.dk/om-koda/nyheder/ny-rapport-kunstig-intelligens-vil-koste-dansk-musik-69-milliarder) eine Untersuchung präsentiert, laut der der Musikwirtschaft im Zuge der KI-Entwicklung bis 2030 Umsatzverluste von bis zu 28 Prozent drohen würden. Angesichts dieser Zahlen sei auch politisches Handeln erforderlich, betont Koda-Justiziarin Nicky Trebbien: "Es ist völlig inakzeptabel, dass es notwendig ist, eine Klage einzureichen, um Suno und ähnliche KI-Dienste dazu zu bringen, für die von ihnen verwendete Musik zu bezahlen." Wer auch künftig talentierte Künstler:innen hören wolle, müsse das Musikleben schützen und dürfe es nicht "zynischen Technologieunternehmen und ihren Algorithmen überlassen, unsere Geschichte zu gestalten und zu erzählen".

Koda ruft "Barbie Girl" gegen Suno in den Zeugenstand

In den Zeugenstand gerufen: die dänische Verwertungsgesellschaft führt auf ihren Onlineseiten unter anderem ein KI-Produkt vor, das verdächtig dem „Barbie Girl“ von Aqua ähnelt.