Blickpunkt:Film

Kino

Vom 19. bis 25. Januar 2026 bietet das [Filmfestival Max Ophüls Preis](/company/filmfestival-max-ophuels-preis) in Saarbrücken Nachwuchsfilmschaffenden aus dem deutschsprachigen Raum wieder eine Bühne. Nachdem in den letzten Tagen bereits erste Informationen zu Nebenreihen, Jurys etc. veröffentlicht wurden, gaben die künstlerische Leitung [Svenja Böttger](/person/svenja-boettger) und [Theresa Winkler](/person/theresa-winkler_5), Gesamtleitung Programm, am 17. Dezember das vollständige Programm der 47. Ausgabe bekannt. Eröffnet wird die Veranstaltung, wie bereits bekanntgegeben, mit [„Sie glauben an Engel, Herr Drowak?“](/movie/sie-glauben-an-engel-herr-drowak).

Im Rahmen dessen betonte auch Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt die Relevanz des Festivals: „Es ist eine gute Gelegenheit sich mal wieder bewusst zu machen, wie wichtig das Festival nicht nur für unsere Stadt und Region ist, sondern auch wie wichtig das Kino für unsere Gesellschaft ist. Kino ist eine wunderbare Gelegenheit, sich über wichtige gesellschaftliche Themen auszutauschen und zusammenzukommen.“ Insbesondere in Zeiten der politischen Spaltung sei das wichtiger denn je.

![„Sie glauben an Engel, Herr Dworak?“ mit Luna Wedler (Credit: X Verleih)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/72cf6aa0-e160-41c3-a25d-e68d346a0739.jpg)

##### Neuerungen und Kürzungen

Vorgestellt wurden außerdem einige Neuerungen: So wurden für 2026 erstmals Animationsfilme in den Wettbewerben zugelassen. Gleichzeitig mussten allerdings drei Langfilmslots reduziert werden, da auch das Filmfestival Max Ophüls Preis von den Kürzungen der Bundesregierung betroffen ist. Aus diesem Grund gibt es in der 47. Ausgabe keine eigene Tribute-Reihe mehr, stattdessen fokussiert sich das Tribute auf Marcel Ophüls. Als Grund dafür nannte Svenja Böttger, dass der Fokus auf den Talenten läge und man deshalb lieber Reihen wie das Tribute kürzen würde. Zudem wird zum ersten Mal nach zehn Jahren der Musik-Preis im Dokumentarfilmwettbewerb nicht vergeben, da sich kein neuer Stifter gefunden hatte. Man hofft allerdings, dass der Preis nur für ein Jahr pausiert werden muss und sich schnell ein neuer Stifter findet.

##### Vielfalt in den Wettbewerben

Insgesamt 57 Filme werden in den Wettbewerben gezeigt, 89 außerhalb der Wettbewerbe. Insgesamt sind 2026 also 146 Werke im Programm vertreten. Bei 34 Filmen handelt es sich außerdem um Hochschulfilme, wobei die [Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF](/company/filmuniversitaet-babelsberg-konrad-wolf) mit sechs Vertretern klar die Nase vorne hat.

„Der Jahrgang zeigt eine ausgeprägte Hinwendung zu privaten Erzählräumen, die nicht immer in einen größeren gesellschaftlichen kollektiven Zusammenhang gestellt werden müssen. Die ausgewählten Arbeiten thematisieren jedoch deutlich soziale Bruchstellen wie Erschöpfung, Widerstand, Zugehörigkeit und Identität. Im Zentrum stehen Figuren in Übergangs- und Krisensituationen, sowie das Ringen mit Körper, Erinnerung und bestehenden Systemen,“ so Böttgers Einordnung zum Spielfilm-Wettbewerb.

Für den Wettbewerb Spielfilm wurden elf Filme ausgewählt, davon sieben Uraufführungen. Aus Österreich wird etwa „Der tote Winkel der Wahrnehmung“ von Michael Gülzow gezeigt, der bereits auf der Diagonale lief, während aus Norddeutschland „Hygge“ von [Lena Fakler](/person/lena-fakler) und Zarah Schradkommt, der im Rahmen des Talentförderprogramms Nordlichter entstand. Hierbei gibt es ein Wiedersehen mit Fakler, die bereits im Kurzfilmwettbewerb des Festivals zu Gast gewesen war. Erneut zu Gast ist außerdem [Magdalena Chmielewska](/person/magdalena-chmielewska), die 2022 den Preis für den besten Kurzfilm gewonnen hatte und jetzt mit „Teresas Körper“ zu Gast ist. Weiter geht die Reise in die Schweiz, aus der u.a. [Jonas Ulrichs](/person/jonas-ulrich) „Wolves“ kommt, der in Zürich seine Premiere gefeiert hatte. Und auch eine deutsch-griechische Koproduktion ist mit „Hätten wir doch die AIDA genommen“ von Musa Kohlschmidt und Felix Schwaiger vertreten. Weit gereist ist bereits [Ali Tamims](/person/ali-tamim) vom [RBB](/company/rundfunk-berlin-brandenburg-rbb) koproduzierter Film [„Noah“](/movie/noah_4), der seine Weltpremiere auf dem auf dem Cairo International Filmfestival feierte, wo wir mit dem Filmemacher sprachen.

Insgesamt neun Preise gibt es zu gewinnen, wobei der Preis für den besten Spielfilm wie im Vorjahr mit 36.000 Euro dotiert ist. Weiterhin werden Auszeichnung für die beste Regie (11.000 Euro), den besten Schauspielnachwuchs (zwei Preisgelder zu je 3.000 Euro) oder den gesellschaftlich relevanten Film (5000 Euro) vergeben.

![„Teresas Körper“ (Credit: Sixpack Film)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/216ab16f-5c02-4600-b816-b945d708c627.jpg)

Im Dokumentarfilmwettbewerb laufen zehn Werke, die um drei verschiedene Preise konkurrieren, wobei der Gewinner des Hauptpreises 7.500 Euro erhält. Gezeigt werden etwa Filme wie der von Made in Germany und dem kleinen Fernsehspiel koproduzierte „Eine Krankheit wie ein Gedicht“ von Jelena Ilić oder Felix Riers „Despite the Scars – Auch wenn Narben bleiben“, der bereits beim italienischen Festival Biografilm lief.

Theresa Winkler beschrieb die dokumentarischen Werke wie folgt: „Die Arbeiten beschäftigen sich mit familiären Beziehungen, Erinnerung, Migration und Verlust, sowie der Bedeutung von Bildern als Träger persönlicher und historischer Erfahrung. Weitere Schwerpunkte sind der menschengemachte Klimawandel, die Beziehung zur Landschaft, ökologische Verantwortung gegenüber kommenden Generationen und der industrielle Wandel von Regionen. Zudem thematisieren sie Jagd, Waffen und Geschlechterrollen, gesellschaftliche Spaltung, sexuelle Gewalt und den Umgang mit Traumata sowie Fragen von Nachbarschaft, Gentrifizierung und Grundversorgung.“

Insgesamt elf Filme werden in der Sektion Mittellanger Film gezeigt, für den ebenfalls drei Auszeichnungen vergeben werden. Der Hauptpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. So inszenierte Schauspielerin [Alice Prosser](/person/alice-prosser) ([„Corsage“](/movie/corsage)) die österreichische Produktion „Bleistiftstriche“, während Alexandr Kim seinen Film „Mein Name Akim“ vorstellt, der bei den First Steps Awards nominiert war. Ebenfalls erwähnenswert ist „Preiswerte Lösungen für ein besseres Leben“ von Alex Reinberg und Leni Gruber, der bereits auf der Diagonale lief.

25 Werke werden außerdem in der Kategorie Kurzfilm gezeigt, in der zwei Preise vergeben werden, die beide mit 5000 Euro dotiert sind. Prominent besetzt ist etwa „Joy“ von Vera Herr und Luis Schubert mit [Lena Urzendowsky](/person/lena-urzendowsky), die zuletzt in [„In die Sonne schauen“](/movie/in-die-sonne-schauen) zu sehen war.

Erneut findet außerdem zum inzwischen neunten Mal das Branchenprogramm MOP-Industry statt, bei dem aufstrebende Produzent:innen aus Deutschland und europäischen Nachbarländern die Möglichkeit erhalten, sich auszutauschen. Eröffnet wird das Industry-Programm mit einer Case Study zum Thema „Adult Animation – Made in Germany“; ganz passend dazu, dass das Festival 2026 erstmals  Animationsfilme in seinen Wettbewerben zulässt.

Beim Talent in Progress-Showcase präsentieren außerdem wieder junge Filmschaffende nach dem Motto „Pitch yourself“ ihr Talent. In diesem Jahr nehmen erstmalig Talente aus den Arbeitsfeldern Ton & Sounddesign, Kostüm- & Szenenbild und Montage teil.

Aber auch schon vor Festivalstart lädt die Veranstaltung zu einer Podiumsdiskussion ein. Am 10. Januar wird im Staatstheater über das Thema „Offen bleiben! Wie Kulturräume Demokratie verteidigen“ debattiert.

Das gesamte Programm gibt es auf der [Website des Festivals](https://ffmop.de/programm). 

Filmfestival Max Ophüls Preis 2026: Viel Varianz aber auch Kürzungen