Das war 2024 - Kinofavoriten der Redaktion: Susanne von Kessel, Chefredakteurin
Langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu, Zeit auch für die Redaktion, die Filme des Jahres Revue passieren zu lassen und die persönlichen Favoriten zu benennen. Hier wirft Susanne v. Kessel-Doelle, stellvertretende Chefredakteurin, einen Blick auf die zehn Kinoproduktionen, die sie am meisten beeindruckt haben.
„Emilia Pérez“ führt meine persönliche Kino-Topten 2024 an, weil der Film das Arthouse-Kino auf erfrischende Weise neu definiert. Jacques Audiard wagt ein Musical-Drama über Identität, Liebe und gesellschaftliche Machtstrukturen, das mit radikaler Kreativität und emotionaler Tiefe überzeugt. Karla Sofía Gascón brilliert in der Hauptrolle, während lateinamerikanisch inspirierte Songs und Choreografien den Film mitreißend untermalen. Ein Werk, das sich ganz bewusst dem Mainstream verweigert und doch universal berührt. Wie „Konklave“ mit seiner stillen Intensität und Spannung oder „Riefenstahl“ mit seiner differenzierten Ikonen-Analyse zeigt „Emilia Pérez“, dass anspruchsvolles Kino nicht nur erzählt, sondern auch fordert. Gemeinsam mit „In Liebe, Eure Hilde“, das Mut und Widerstand authentisch und tragisch inszeniert, bildet der Film ein intellektuelles Gegengewicht zu einem Kinojahr, das auch von epischen Spektakeln geprägt war.