"Universals Handeln ist völlig unangemessen"
Cineworld hat sich in die eskalierte Debatte um die künftige Auswertungsstrategie von Universal eingeschaltet - und wirft dem Studio Vertrauensbruch und Unsolidarität vor. Einen Boykott droht man anders als AMC zwar nicht an, macht aber doch klar, welche Filme man spielen wird. Und welche nicht.
Dass die Aussagen von Jeff Shell, dem CEO von NBC Universal, auch bei anderen Kinoketten als AMC zu erheblichen Irritationen führen würden, lag natürlich auf der Hand. Zumal die in einem Bericht des Wall Street Journal gezogenen Schlüsse zum Erfolg der PVoD-Auswertung von "Trolls World Tour" ohne Berücksichtigung der Umstände und weiterer wirtschaftlicher Faktoren durchaus den Eindruck einer Milchmädchenrechnung machen. Dennoch muss man sich fragen, ob eine Eskalation in der Form, wie AMC sie betrieben hat, am Ende zielführend ist. Der US-Kinoverband NATO war AMC bei seinem Handeln jedenfalls zunächst nicht beigesprungen, im Gegenteil. Vielmehr ging man seinerseits auf Universal los: Wegen einer entsprechenden Behauptung in einem Statement, mit dem sich das Studio nicht unbedingt mit Ruhm bekleckerte. Cinemark soll sich zunächst bedeckt gehalten haben und bei Cineworld soll man laut einem Bericht des US-Branchenmagazins Deadline sogar irritiert über das Vorgehen von AMC gewesen sein.